Hong Kong / China, Brasilien, Chile und England stehen im Halbfinale des Fortune Heights Snow Polo World Cup 2014. Alle acht Mannschaften in den Viertelfinalspielen waren hochmotiviert und gingen mit großem Siegeswillen an den Start. Wie ausgeglichen und kampeslustig die Teams waren, zeigt sich daran, dass drei der vier Viertelfinalspiele durch Penalty-Schießen entschieden wurden.
Hong Kong / China vs. USA
Als erstes Team hat sich Hong Kong / China am Mittwoch, 15. Januar, mit einem 9:8-Sieg über die USA für das Halbfinale qualifiziert. Es war ein enorm eng umkämpftes und knappes Match, in dem erst das Penalty-Schießen die Entscheidung brachte. Nach einem ausgeglichenen ersten Chukker konnte sich die Mannschaft aus den USA zur Halbzeit mit einem Goal in Führung bringen (5:4). Diese baute sie im dritten Chukker weiter aus und lag vor dem letzten Spielabschnitt mit zwei Goals vorne (6:4). Die Nerven bei Hong Kong / China lagen entsprechend blank, im vierten Chukker ging es für den Titelverteidiger jetzt um alles. Mit einem Treffer von John Fisher (+4) gleich zu Beginn des vierten Chukkers rückte Hong Kong / China einen Zähler heran, der 6:6.-Ausgleich folgte kurz durch ein wunderbares Zusammenspiel von Facundo Fernandez Llorente (+4) und Guillermo Terrera (+8).
Doch die USA ließen sich so einfach nicht um den Sieg bringen und Thomas Biddle Jr. (+6), der sich im gesamten Match in Bestform zeigte, brachte die Amerikaner wieder in Führung. Diese währte allerdings nur kurz. Guillermo Terrera verwandelte für Hong Kong / China und sorgte dafür, dass beide Mannschaften bei einem Gleichstand von 7:7 ins Penalty-Schießen mussten.
Im ersten Durchgang des Penalty-Schießens trat jeder Spieler einmal an. Beide Mannschaften waren sehr angespannt und so vergeigten sowohl die USA als auch Hong Kong / China vor Nervosität ihre ersten Schläge. Die USA verpassten auch beim zweiten Mal das Tor, doch Hong Kong / China verwandelte. Der Druck auf die USA stieg. Das brachte Pelon Escapite nicht aus der Fassung und der +6-Goaler verwandelte sicher für die USA. Guillermo Terrera, mit +8 der höchtgehandicappte Spieler des Turniers, hatte nun die Chance, den Sieg für sein Team zu erspielen. Terrera ließ sich nicht nervös machen, traf und sicherte damit Hong Kong / China einen Platz im Halbfinale.
Brasilien vs. Mexiko
Im zweiten Viertelfinale standen sich Brasilien und Mexiko gegenüber. Nach einem leicht verkrampften Start eröffnete Gustavo Garcia (+4) mit einem Tor für Brasilien das Scoring. Der Ausgleich für Mexiko durch Julio Gracida (+5) folgte nur kurz darauf. Im zweiten Chukker musste Julio Gracida (+5, Team Mexiko) verletzt das Spielfeld verlassen, für ihn sprang Diego Solorzano ein. Während Mexiko kein Treffer gelang, scorte Brasilien zweimal und lag zur Halbzeit mit 3:1 in Führung. Diese baute Willian Rodrigues (+6) mit einem weiteren Treffer auf 4:1 aus. Das rüttelte Mexiko wach. Goals von Carlos Gracida (+6) und dem eingewechselten Diego Solorzano verkürzten den Punkteabstand auf ein Goal (4:3).
Gleich zu Beginn des vierten Chukkers zog Brasilien nach. Doch auch Mexiko blieb nicht untätig und scorte ebenfalls. Nach vier Minuten Spielzeit schaffte Valerio Aguilar (+5) den Ausgleich (5:5). In den letzten Minuten bündelten beide Mannschaften noch einmal alle ihre Kräfte. Der entscheidende Treffer gelang dann Brasilien 19 Sekunden vor Erklingen der Chukkerglocke. Carlos Gracida verteidigte das Tor, konnte den Ball mit seinem Stick aber nicht erreichen. Und so erkämpfte sich Brasilien knapp mit 6:5 den zweiten Platz im Halbfinale.
Nach dem Sieg zeigte sich William Rodrigues (+6) mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden: „Es war ein enges Spiel ohne klare Favoriten. Mexiko hatte mit Carlos Gracida eine wahre Legende im Team. Aber wir haben als Mannschaft sehr gut zusammengespielt. Nun steht uns im Halbfinale mit Hong Kong / China ein harter Gegner gegenüber.“ Ob er glaube, das Brasilien gegen den Titelverteidiger eine Chance hätte? „Klar. Sie sind die Favoriten. Aber wir sind Brasilianer. Und Brasilianer spielen immer um zu gewinnen. Wir werden unser Bestes geben.“
Nachdem sich am Mittwoch Hong Kong / China und Brasilien für die Halbfinale qualifiziert hatten, wurden die beiden anderen Plätze am gestrigen Donnerstag, 16. Januar, ausgespielt.
Neuseeland vs. Chile
Im ersten Spiel des Tages standen sich Neuseeland und Chile gegenüber. Früh übernahm Neuseeland die Kontrolle. Der junge Tom Hunt (+5) war in Bestform und scorte Neuseeland schnell mit zwei Toren in Führung. Chiles Antwort folgte auf dem Fuße und so stand es nach dem ersten Chukker 2:1 für Neuseeland. Im zweiten Chukker wandelte sich das Blatt: Chile startete durch und holte sich zur Halbzeit die Führung (4:3). Im dritten Chukker glich Sam Hopkinson (+6) aus, doch Chile ließ sich davon nicht beirren und der unbezähmbare Matias Vial (+6) erkämpfte sich für sein Team erneut die Führung (5:4). Im vierten Chukker konnten beide Mannschaften ihren Punktestand um einen Zähler hochsetzen. Kurz vor Schluss lag Chile mit 6:5 vorne, doch Neuseeland nutzte die noch verbliebene Zeit. 17 Sekunden vor Spielende ergriffen sie ihre Chance und verwandelten einen Penalty. Das bedeutete zum zweiten Mal bei diesen Viertelfinalspielen: Entscheidung durch Penalty-Schießen.
Für Neuseeland war es das vierte Penalty-Schießen in diesem Turnier. Doch diese Erfahrung half ihnen nicht weiter. Sam Hopkinson trat als dritter Schütze an. Sein Schlag war treffsicher ausgeführt, doch er war zu schwach und schaffte es nicht über die Torlinie. Chile war damit im Halbfinale.
England vs. Frankreich
Im letzten Viertelfinalspiel trafen England und Frankreich aufeinander. Beide Mannschaften hatten bereits in den Vorrundenspielen hervorragende Leistungen gezeigt und zwei ihrer drei Matches gewonnen. Ein enger Kampf war also zu erwarten. Clément Delfosse (+4) eröffnete das Scoring für Frankreich, kurz darauf glich England aus, sodass gleich das erste Chukker mit einem Unentschieden endete. Auch im zweiten Chukker fielen Goals auf beiden Seiten und die Teams beendeten die erste Halbzeit mit einem 2:2-Gleichstand. Ähnlich ging es im dritten Chukker weiter. Mit einem Stand von 3:3 gingen beide Teams in das entscheidende vierte Chukker.
Eine Verletzung von Max Routledge (+5) sorgte für eine kurze Spielunterbrechung, für ihn sprang vier Minuten vor Schluss Richard De La Poer ein. Noch immer war kein Goal gefallen. Das änderte sich mit einem fulminanten Schlag von Brieuc Rigaux (+5), der Frankreich die Führung verschaffte. Doch 30 Sekunden vor Spielende brachte sich England mit dem Ausgleichstreffer durch Max Charlton (+6) wieder zurück ins Spiel. Erneut musste das Penalty-Schießen zur Entscheidung herangezogen werden.
Dieses Mal machten es die beiden Mannschaften ganz besonders spannend. Nach dem ersten Durchgang, in dem jede Mannschaft je dreimal an den Start ging, hatten England als auch Frankreich je zweimal verwandelt. Das bedeutete: Sudden Death. Dabei war es dem verteidigenden Team erlaubt, einen Player zwischen den Pfosten zu platzieren. Jetzt galt jeder Schlag. Max Charlton (+6, England), Brieuc Rigaux (+5, Frankreich) und Jack Richardson (+5, England) ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch der französische Player Pierre-Henri N’Gournou (+5) führte seinen Schlag zielsicher aus, doch Jack Richardson (+5) wehrte den Schlag zwischen den Pfosten ab und sicherte sich damit seinem Team England den Sieg und einen Platz unter den besten Vier.
Jack Richardson nach dem Sieg: „Frankreich hat ein sehr gutes Team und sie haben ein fantastisches Goal im letzten Chukker geschossen. Aber wir sind den Ausgleich geschafft. Als es dann an die Penalties ging, war wieder alles offen. Wir freuen uns sehr über den Sieg und haben nun im Spiel gegen Chile die Chance auf das Finale.“
In den Halbfinalspielen treffen am Samstag, 18. Januar, Hong Kong / China und Brasilien sowie Chile und England aufeinander.
Die Teams:
Australia (+16)
Edward Goold (+4)
Kelvin Johnson (+5)
John Baillieu (+7)
Brazil (+16)
Gustavo Garcia (+4)
Willian Rodrigues (+6)
Renato Junqueira (+6)
Canada (+15)
Brandon Phillips (+5)
Marcelo Abbiati (+5)
Todd Offen (+5)
Chile (+16)
Ignacio Vial Mazieres (+4)
Juan Eduardo Jaramillo (+6)
Matias Vial (+6)
England (+16)
Max Routledge (+5) / Richard De La Poer
Jack Richardson (+5)
Max Charlton (+6)
France (+14)
Clément Delfosse (+4)
Pierre-Henri N’Gournou (+5)
Brieuc Rigaux (+5)
Hong Kong / China (+16)
Facundo Fernandez Llorente (+4)
John Fisher (+4)
Guillermo Terrera (+8)
Mexico (+16)
Julio Gracida (+5) / Diego Solorzano
Valerio Aguilar (+5)
Carlos Gracida (+6)
New Zealand (+16)
Angus McKelvie (+5)
Christopher Brooks (+5)
Sam Hopkinson (+6)
Reserve: Tom Hunt (+5)
South Africa (+16)
Chris MacKenzie (+5)
Leroux Hendriks (+5)
Gareth Evans (+6)
Spain (+16)
Mario Gomez (+4)
Pascual Sáinz de Vicuña (+6)
Martin Ituarspe (+6)
USA (+15)
Del Walton (+3)
Pelon Escapite (+6)
Thomas Biddle Jr. (+6)