Mark N. Crislip – offizieller Fotograf von La Dolfina – liefert das Cover der neuen Ausgabe von Polo+10 World.
Mark Crislips wahre Leidenschaft gehört dem Polo. Er hat das Spiel intensiv studiert und bis heute würde er den Polosattel einer Kamera vorziehen, wenn er wählen müsste. In Argentinien hat Mark mit den besten Polistas der Welt gespielt und von ihnen gelernt. Deshalb: Wer über Polo fachsimpeln oder über Strategie und Sturzverletzungen sprechen möchte, hat mit Mark den richtigen Gesprächspartner.
Mark Crislip ist ein erfahrener Sportfotograf, aber als Maler und Freund der digitalen Gestaltung ebenso ein großartiger Künstler. Seine Werke wurden bereits in der Galerie von Georgetown, einem Bezirk von Washington DC, neben Künstlern wie Warhol, Lichtenstein und Rauschenberg ausgestellt. Zu den Käufern seiner Werke gehört auch die internationale Prominenz aus Presse, Politik und Unterhaltungsindustrie.
Die meiste Zeit des Jahres verbringt Mark in Argentinien. Aber auch in West Palm Beach (Florida) ist er zuhause, weshalb man ihn während der US-amerikanischen High Goal Saison in und um Wellington finden kann. Die Erfahrungen als Künstler und Spieler gleichermaßen geben seinen Fotografien diesen markanten Stil, der Kunstsammler aus der ganzen Welt anzieht.
POLO+10: Mark, wann haben Sie mit dem Fotografieren begonnen und was macht Ihre Faszination dafür aus?
Mark Crislip: Mit dem Fotografieren habe ich früh begonnen. Mein Vater war ein großartiger Fotograf. Als ich sehr jung war, drückte er mir eine Kamera in die Hand und wir gingen hinaus, um gemeinsam zu fotografieren. Ich liebte Flugzeuge und da mein Vater auch Pilot war, verbrachten wir viel Zeit auf dem Flugplatz. Er brachte mir bei, die Welt durch eine Linse zu sehen. Später verbrachten wir Stunden damit, die Bilder in der Dunkelkammer zu entwickeln und uns darüber auszutauschen, warum bestimmte Fotos besser waren als andere und warum Licht, Bildkomposition und das Erzählen einer Geschichte so wichtig sind. Das war wirklich der beste Unterricht, den ich hätte bekommen können.
Irgendwann habe ich das Fotografieren zugunsten der Malerei aufgegeben. Dadurch verfeinerte sich meine Vorstellung für Komposition und Balance, was später wiederum meine Fotografien enorm beeinflusste. Mit der Polo-Fotografie habe ich eigentlich erst begonnen, als ich bereits selbst spielte. Wegen einer stärkeren Verletzung musste ich mal für eine längere Zeit pausieren. Weil ich trotzdem in der Nähe der Pferde sein wollte, fing an, ein paar Fotos im Club zu machen. Meine Freunde liebten die Bilder und baten mich immer häufiger darum, auch sie zu fotografieren. Nach und nach nahmen immer mehr Menschen meine Arbeit als Fotograf wahr.
POLO+10: Wie sind Sie dann zu La Dolfina gekommen?
Mark Crislip: Sie hatten meine Fotografien auf verschiedenen Social Media Seiten und meiner eigenen Seite gesehen und eines Tages sprach mich ein Mitarbeiter von La Dolfina an. Natürlich war ich sehr geschmeichelt, als er mich um ein Gespräch bat. Wer möchte nicht die Gelegenheit bekommen, die besten Spieler der Welt zu fotografieren? Das ist so, als würde man einen Modefotografen darum bitten, Gisele Bündchen zu fotografieren oder einen Fußballfotografen Lionel Messi. Wer würde da Nein sagen?
POLO+10: Was ist Ihr Geheimnis für so außergewöhnliche Bilder?
Mark Crislip: Ich glaube, dass meine Erfahrung als Spieler auch meine Fotos von anderen unterscheidet. Als Spieler kenne ich den Sport und die Dynamik des Spiels. Als Fotograf möchte ich den Betrachter direkt in das Geschehen auf dem Feld involvieren und ihn das fühlen lassen, was ich als Spieler fühle. Ich stelle gern klar, dass ich kein Fotojournalist bin – mein Ziel ist es nicht, das Geschehen zu dokumentieren. Vielmehr ist es mein Ziel, so wie das eines Malers, ein Bild zu suchen und zu gestalten, um eine emotionale Wirkung und Verbindung zu vermitteln. Ich möchte, dass man die Gefühle des Spielers und den Puls der Pferde am eigenen Leib spürt. Ich mag keine chaotischen und unausgeglichenen Fotografien. Die wichtigste Aufnahme ist für mich deshalb nicht zwingend jene, auf der der Spieler das Siegestor erzielt. Viel lieber mache ich ein Foto, auf dem man dem Spieler die Härte und Leidenschaft des Spiels und den Wettkampf ansieht. Dies sind Bilder, die einen Eindruck hinterlassen und die wahre Schönheit des Sports widerspiegeln. Es gibt so viel Glanz und Pracht in diesem Spiel – das möchte ich jeden fühlen lassen.
POLO+10: Was braucht es, um die gesamte Dynamik des Polosports in einem Bild zu transportieren?
Mark Crislip: Polo ist pures Adrenalin. Der Klang der Hufe, wenn die Pferde vorbeifliegen, lässt jedes Härchen auf meiner Haut aufrecht stehen. Das dem Spiel innewohnende Bild ist so schön wie die Malerei der Renaissance oder Skulpturen einer Kampfszene. Ich fotografiere das Spiel auf Kniehöhe. Auf diese Weise unterstütze ich den Eindruck beim Betrachter, dass dieser Sport größer ist als alles andere auf der Welt. Ich bezweifle, dass es einen anderen Sport gibt, der so viel Majestätik und Grazie besitzt. Bedauerlicherweise ist Polo aufgrund der Feldgröße und der Spielgeschwindigkeit so schwer einzufangen. Die richtige Ausrüstung, Spielkenntnisse und vor allem die eigene Mobilität als Fotograf sind entscheidend, um großartige Bilder machen zu können.
POLO+10: Wie viele Turniere besuchen Sie im Jahr und welche sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten?
Mark Crislip: Ich neige dazu, den Überblick über die Anzahl der Turniere, die ich im Laufe des Jahres besuche, zu verlieren. Während der Hochsaison bin ich immer in Argentinien, um die „Triple Crown of Polo“ zu fotografieren. Außerdem fotografiere ich für Kunden eine Reihe kleinerer Turniere. Ich fotografiere zudem auch gern die Turniere der Frauen und ich glaube einige meiner besten Aufnahmen sind jene der besten Spielerinnen Argentiniens. Auch in Florida bin ich während der dortigen Hochsaison. Ich würde gerne häufiger in Europa arbeiten. Dort habe ich bereits einige Turniere fotografiert. Vielleicht werde ich dieses Jahr beim Queen’s Cup dabei sein. Dort hat Polo eine wirklich große Tradition, aber leider ist das englische Wetter nicht der beste Freund des Fotografen.
POLO+10: Wer sind Ihre wichtigsten Kunden?
Mark Crislip: Ich habe das große Glück, mit den beiden besten Spielern der Welt zu arbeiten. Bei La Dolfina habe ich natürlich die Chance, Adolfo Cambiaso zu fotografieren, bin aber ebenso bei Royal Salute eingebunden. Facundo Pieres ist jetzt Markenbotschafter des Luxus-Whiskys und ich bin einer der Fotografen, die für die Marken arbeiten. Dennoch glaube ich, dass meine wichtigsten Kunden die gewöhnlichen Club-Spieler sind, die gerade mit dem Sport beginnen. Sie lieben es einfach, fotografiert zu werden, weil die Polowelt so neu für sie ist. Ich bin richtig gut darin, ihnen Tipps zu geben und sie so zu fotografieren, dass sie aussehen wie Profis. Es ist wirklich eine dankbare Aufgabe und ich gewinne auf diesen Weg gleichzeitig neue Freunde.
Das Polo-Auge

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