Was lange währt … 19 Jahre nach seiner Gründung eröffnet der Polo Park Zürich am morgigen Samstag sein neues Clubhaus und die Polo-Infrastruktur des 14 Hektar großen Grundstücks in Seuzach mit drei Polofeldern, 57 Ställen und Führanlage.
1998 hatte der Zürcher Vermögensverwalter Markus Gräff den Polo Park Zürich am Kreisel Wiesental in Unterohringen gegründet, um für sein Hobby nicht immer bis nach Schaffhausen fahren zu müssen. Damit begann für Gräff eine endlose Odyssee von Bauanträgen und erfolglosen Genehmigungsverfahren. Fast 20 Jahre lang haben die Schweizer Behörden dem Bau eines Clubhauses und der benötigten Infrastruktur eine Absage erteilt. Vor vier Jahren verkaufte Gräff den Club an den französischen Investor und begeisterten Polospieler Sébastien Le Page.
Der 45-jährige Ex-Glencore-Kupferhändler hat jetzt das von Gräff begonnene Projekt erfolgreich zum Abschluss bringen können. Zwischen 9 und 10 Millionen Franken hat Le Page, dem auch der Zuger Rugbyclub gehört, in den Poloclub investiert. Mehrmals in der Woche spielen Le Page und seine Frau Morgan Van Overbroek selbst Polo und nehmen dafür die Fahrt von ihrem Wohnort Zug nach Seuzach in Kauf. «Wir spielen sechsmal die Woche hier», sagt Morgan Van Overbroek. Und manchmal tue man sich dann den Heimweg nicht mehr an. «Eines der neun Appartements im Clubhaus ist für uns reserviert.» Mit 30 aktiven Mitgliedern ist der Poloclub in Unterohringen der kopfstärkste von allen insgesamt fünf Poloclubs in der Schweiz. Neben den 57 Pferdeboxen sind 60 weitere Pferde bei Landwirten in der unmittelbaren Nachbarschaft untergebracht.
Zehn Poloturniere will der Poloclub in Zukunft durchführen. Ebenso werden Einzel- und Gruppenkurse für Spieler aller Leistungsklassen angeboten. «Der Polo Park Zürich soll nicht nur unseren Mitgliedern offenstehen, sondern zu einem für alle frei zugänglichen Ort der Begegnung werden», erklären ¬Sébastien Le Page und Morgan Van Overbroek. Jung und Alt, Familien, Pferdefans und natürlich auch aktive Polospieler sollten sich hier wohlfühlen.