POLO+10: Tim, Du bist jetzt 32 Jahre alt und zählst zu den besten Polo Coaches in Deutschland. Seit wann spielst Du Polo?
Tim Ward: Mit zehn Jahren habe ich mit dem Polospielen begonnen, seit meinem sechsten Lebensjahr reite ich. Ich habe im „Pony Club“ in England mit dem Polo angefangen. Der „Pony Club“ ist sehr populär in England und nach wie vor die wichtigste Nachwuchsschmiede.
POLO+10: Wie ging es dann weiter?
Tim: Ich spielte die ganze Schulzeit hindurch Polo und bin dann für ein Stipendium nach Neuseeland gegangen. Zurück in England habe ich Geografie und Biologie an der Exeter University studiert und gleich nach dem Studium den ersten richtigen Polojob in England begonnen.
POLO+10: Was war das für ein Job?
Tim: Die ersten Jahre habe ich viel mit Pferden gearbeitet, die Ausbildung und das Training von jungen Polopferden waren mein Schwerpunkt. Ich habe selber viel Polo mit den jungen Pferden gespielt, vor allem in England und Neuseeland und schließlich kam auch das Training und Coaching der Spieler immer mehr hinzu. Ich hatte das Glück, reisen zu können und habe in über 15 Ländern Polo gespielt und unterrichtet. Die wichtigste Station war für mich der Beaufort Polo Club, wo ich für Claire und ihren Sohn Luke Tomlinson gearbeitet habe. Zwei großartige Persönlichkeiten und exzellente Polospieler.
POLO+10: Danach bist Du nach Hamburg zu Thomas Winter gekommen, richtig? Wie ist diese Verbindung entstanden?
Tim: Ich habe den leider bereits verstorbenen Stephan Louis in Thailand kennengelernt, als ich im Thai Polo Club bei dem fantastischen Polo Coach Rege Ludwig trainierte. Stephan war ein enger Freund der Winters und hat mir von der Poloschule berichtet, die Thomas Winter auf dem Hamburger Pologestüt betreibt. Ich lernte Thomas kurz darauf persönlich kennen, weil wir im selben Team spielten – und da hat er mir diesen Job angeboten. Ich wohne in Hamburg und reise immer noch viel. Zuletzt habe ich auch mehr und mehr auf Mallorca unterrichtet, und außerdem Kunden mit nach Argentinien und Florida genommen, damit sie dort Polo spielen und Matches sehen können. Ab diesem Jahr nehme ich sie auch mit nach England.
POLO+10: Was sind aktuell Deine wichtigsten Ziele und wie gefällt es Dir in Hamburg?
Tim: Ich konzentriere mich intensiv darauf, das für mich bestmögliche Polo zu spielen. Ich möchte ein Handicap von mindestens +6 erreichen. Gleich danach ist das Coaching für mich auch sehr wichtig. Polo zu unterrichten ist eine faszinierende Aufgabe. Und Hambug … ist einfach grandios. Ich bin jetzt schon seit vier Jahren hier und sehr glücklich.
POLO+10: Was ist Dein persönlicher Geheimtipp für einen optimalen Schlag?
Tim: Zunächst sollte man an seinen Fähigkeiten als Reiter arbeiten, dann sicher gehen, dass man den richtigen Griff hat und langsam schlagen.
POLO+10: Und was ist die schlechteste Angewohnheit beim Polospielen?
Tim: Die allerschlechteste Angewohnheit ist, zu vergessen, dass das Pferd auch mitspielt. Verbring so viel Zeit im Sattel wie nur möglich und verbessere deine Fähigkeiten als Reiter.
POLO+10: Spielst Du selber viele Turniere in diesem Jahr?
Tim: Ja, ich habe eine volle Saison vor mir, in der ich immer drei Wochenenden Polo spielen und ein Wochenende Polo unterrichten werde. Der Höhepunkt wird für mich das Finale der Deutschen High Goal Meisterschaften auf dem Maifeld in Berlin. Es ist ein wirklich beeindruckender Ort.