Nach außergewöhnlich knappen Entscheidungen in den Vorrundenspielen – von denen die ersten drei in ein oder sogar zwei Verlängerungschuckern entschieden werden mussten – setzte sich das Team Cartier durch einen erfolgreichen Freistoß des Australiers Glen Gilmore (Most Valuable Player) nur wenige Sekunden vor Ende des Finales schließlich mit einem 4:3 gegen den Vorjahressieger Julius Bär durch. Mit den beiden Finalteams standen sich auch die neuen Team Patrons im Spiel um den ersten World Cup Platz gegenüber. Saeed Bin Drai (Dubai) für Cartier und Amr Zedan aus Saudi Arabien (Team Julius Bär) sind in diesem Jahr die neuen Gesichter auf dem St. Moritzsee gewesen und setzten sich gleich mit überzeugender Spielstärke und dem Einzug ins Finale auf die Überholspur.
Saeed war 2009 auf Einladung des langjährigen Cartier Captains Adriano Agosti erstmals nach St. Moritz gekommen und hat nun seine Rolle als Patron übernommen. „Das gesamte Ambiente hier und die einzigartige Mischung aus Polo, dem hervorragenden Essen und der Engadiner Lebensart machen richtig Spaß. Ich genieße die Zeit in St. Moritz sehr.“ Saeed, der nach seinem Uniabschluss 1997 mit dem Polosport begonnen hat, stammt aus einer der großen Polofamilien in Dubai. 1976 hatte sein Vater den ersten Polo Club Dubais gegründet und aufgebaut, heute spielt er vor allem im wunderschönen Desert Palm Polo Club von Ali Bwardy High Goal. Und noch eine Besonderheit hat die Polofamilie Bin Drai zu bieten. Zusammen mit seinen drei Brüdern (zwei sind 17, einer 14 Jahre alt) stellt Saeed das einzige Poloteam in der arabischen Welt, das aus vier Brüdern besteht. „Polo in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat heutzutage zwar eine hervorragende Atmosphäre mit exzellenten Facilities, aber noch nicht die große Masse an guten Spielern.“ Daher spielt Saeed, der neben seinen 40 Pferden in Dubai auch 20 Poloponies in England hat, regelmäßig High Goal Turniere im Ausland. 2010 steht unter anderem Sotogrande auf seiner Playlist.
Amr Zedan aus Saudi Arabien ist in der Riege der St. Moritzer Patrons das zweite neue Gesicht. Unübersehbar auf den ersten Blick war neben seinen spielerischen Qualitäten vor allem eins: Amr hat richtig derbe gefroren auf den winterlichen 1.800 Engadiner Höhenmetern. Als Team Captain von Julius Bär mussten er und sein Team sich nur ganz knapp mit dem zweiten Platz zufrieden geben. „Ich gebe zu, mir ist einfach sehr kalt hier und ich bin jetzt auch froh, wieder abzureisen. Für jemanden aus Saudi Arabien sind diese Temperaturen wirklich schwer zu ertragen. Aber es hat großen Spaß gemacht und ich denke, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.“ Charles Stisted, Präsident des englischen Guards Club und Turnierdirektor in St. Moritz hatte Amr Zedan die Engadiner Polozirkel vorgestellt und den neuen Captain so nach St. Moritz gebracht.
Die komplette Neuausrichtung des Turniers (Polo+10 berichtete mehrfach) in konzeptioneller und ökologischer Hinsicht macht den St. Moritz Polo World Cup, der in Sachen Spielniveau, Qualität und Atmosphäre ohnehin einzigartig auf der Welt ist, nun zu einem visionären Pionier, an dem sich in den nächsten Jahren weitere Winterturniere ein Beispiel nehmen dürften. Im Zuge dieser Neuausrichtung ist einiges optimiert worden: Unter anderem garantieren die neuen Banden rund um das Spielfeld noch größere Sicherheit, die neuen Stallzelte entsprechen modernstem Standard und während des Turniers kümmert sich zum ersten Mal ein spezialisierter Physiotherapeut um die Pferde. Bernhard Pöllinger, Head of Sports and Infrastructure der St. Moritz Polo AG meint dazu: „Die Stallungen in St. Moritz haben den modernen Anforderungen nicht mehr entsprochen. Deshalb haben wir winterfeste Stallungszelte entwickelt mit großzügigen Boxen und guter Belüftung. Schließlich hat das Wohl der Hauptdarsteller auf dem Poloplatz für uns oberste Priorität.“
Bei allem Applaus angesichts so enormen Willens zu zukunftsweisenden Veränderungen machte sich an so mancher Stelle der Unmut der journalistischen Kollegen vor Ort Luft. Mehr als je zuvor ist das Spielfeld abgeschottet, Sicherheitskräfte wachen über halbleere Tribünen und jeder Zugang zu Spielern und Sponsoren soll ausschließlich im Schlepptau der PR-Agentur erfolgen. Erstmals wurden die Fotografen beim Cocktail zum Gala-Dinner in einen abgesperrten Bereich gepfercht. „Cage“ nennen die Kollegen dieses „Konzept“, das nun offensichtlich in St. Moritz Einzug gehalten hat. Das ist mühsam und das wirkt nicht unarrogant angesichts dessen, was ein Event wie St. Moritz der internationalen Berichterstattung zu verdanken hat.
Andrea Schwyzer, PurDistrib (Switzerland) GmbH
„Der St. Moritz Polo World Cup on Snow ist für mich immer wieder ein ganz besonderes Highlight in der Winter-Saison. Man erlebt einen faszinierenden Sport in einer atemberaubenden Winter-Kulisse und hat zugleich die Möglichkeit, Freunde und Bekannte in dieser einzigartigen Umgebung zu treffen. Und an Spannung hat es in diesem Jahr auch nicht gefehlt: Sowohl die Vorrunden- wie auch die Finalspiele am Sonntag waren durch äußerst knappe Entscheidungen geprägt.“
Sara Roloff, Leiterin Public Relations Engadin St. Moritz
Der St. Moritz Polo World Cup on Snow war wie jedes Jahr ein absolutes Highlight. Spielerisch waren die Chucker durch das Handicap von bis +22 fantastisch. Die zahlreichen Zuschauer, die das Turnier im Public Bereich kostenlos verfolgen konnten, genossen die spannenden Spiele. Vor allem 10-Goaler Pablo McDonough begeisterte mit Polo auf allerhöchstem Niveau. Die Faszination, die das St. Moritz Polo on Snow ausmacht, ist die Kombination des Sports auf höchstem Niveau auf dem gefrorenen See vor der fantastischen Engadiner Bergkulisse gepaart mit den glanzvollen Gästen, die wir bei uns begrüßen dürfen. Besonders gut aufgenommen wurde vor allem die ökologische Neuausrichtung des Turniers.
Michael Herrmann, The Spaceboys Agency, Basel
Für mich war der diesjährige St. Moritz Polo World Cup 2010 besonders eindrucksvoll. Alle Spiele waren ungewöhnlich spannend und das Endspiel wurde buchstäblich in den letzten Sekunden entschieden. Das hat einfach Spaß gemacht, trotz eisiger Kälte und Wind. St. Moritz ist für mich bei jedem Wetter ein Traum und ist natürlich neben dem Turnier immer wieder ein schöner Ort um Freunde und Kollegen zu treffen.
Heike & Niko Wierzbitzki, www.dentalzentrum.com, Lörrach
Wir waren in diesem Jahr das erste Mal beim Snow Polo Turnier in St. Moritz. Nach unserem Besuch bei den German Polo Masters auf Sylt im letzten Jahr war es eine tolle Erfahrung, Spieler und Tiere auf Eis und Schnee in Aktion zu bewundern. Wir wollen sicher weitere Turniere sehen, vielleicht schon auf Sylt zum Beach Polo World Cup in diesem Jahr.
Carsten Albert, General Manager Barvikha Hotel & SPA, Moskau
Das Poloturnier in St. Moritz ist wie in jedem Jahr ein großes Ereignis und das Stelldichein der Reichen und Schönen. Ich würde sagen, man trifft sich, um zu sehen und gesehen zu werden. Für einen Großteil der Gäste sind die Veranstaltungen rund um das Turnier und das Get together im VIP-Zelt auf dem See um ein vielfaches wichtiger als das eigentliche Spiel. So zumindest mein Eindruck, nachdem ich selbst bereits zum 8. Mal in Folge seit 2003 Gast und begeisterter Zuschauer bin. Und natürlich auch zu denen gehöre, die am Samstag und Sonntag ins VIP-Zelt eingeladen sind. Donnerstag und Freitag, während der Vorausscheidungen sind nur wirkliche Enthusiasten und Fans auf dem Eis. Man trifft sich am Samstagvormittag zu einem ersten Plausch mit einem Bändchen am Arm im VIP-Zelt. Das neue Konzept im Zelt war dann doch etwas gewöhnungsbedürftig, hatte durch die Bierzelttische und -bänke sowie die karierten Tischrunner einen Touch von Kirmes oder Oktoberfest. Die Atmosphäre großer runder Tische in den Vorjahren war stilvoller und passender zum Image von Polo. Von wie immer sehr guter Qualität waren die Speisen und Getränke, der Service gut.
Am Samstag war das Wetter nicht so toll, wolkenverhangene Berge, dafür entschädigte der kitschig blaue Postkartenhimmel am Sonntag und machte dem Champagnerklima alle Ehre. Gut, dass man(n) einen großen Pelz tragen konnte, denn auch die Temperaturen waren streng winterlich.
Ganz selbstverständlich gehört ein Platz auf der Tribüne beim Endspiel Julius Bär – Cartier dazu. Es wurde und war richtig spannend und Cartier hat dann letztendlich gewonnen. Leider sind auch nach Jahren nicht alle Regeln des Spiels geläufig, es ist aber faszinierend dem fliegenden Ball und der Meisterschaft der Spieler auf ihren Ponys zuzusehen.
In diesem Jahr waren für mein Empfinden wesentlich mehr Zuschauer auf dem Eis und den Tribünen und es hatte erstmals riesige Leinwände, die noch besser Details des Spiels wiedergaben.
Für die High Society ist St. Moritz und Polo on Ice ein absolutes „Must“. Man tauscht sich über laufende oder neue Geschäfte aus. Ich konnte über mein neues Engagement als General Manager eines Small Leading Hotels oft the World, des BARVIKHA HOTEL&SPA, in Moskau berichten. Man trifft Freunde und Bekannte. Es ist das erste richtig große Ereignis im neuen Jahr, von der Russischen Weihnacht am 6. Januar mal abgesehen.
Machen Sie mit!
Schicken Sie uns Ihre Statements (gerne mit Foto) und Bilder vom Turnier an hallo@polo-magazin.de und wir veröffentlichen Ihre persönlichen Turniererfahrungen und Fotos später auf dieser Seite!
Bildergalerie:
© Stefanie Stüting
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Pablo McDonough (+10, ARG), einer der Top-Stars des diesjährigen Turniers.
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© Mikel Hermann / Spaceboys Agency
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Maserati-Zelt.
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Carlton Hotel, St. Moritz.
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Eliana Burki spielt Jazz und Funk auf dem schweizerischsten aller Blasinstrumente, dem Alphorn.
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Die 26-Jährige aus Solothurn (CH) ist der Shootingstar unter den Schweizer Musikern.
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Die neuen Stallzelte entsprechen modernstem Standard und während des Turniers kümmert sich zum ersten Mal ein spezialisierter Physiotherapeut um die Pferde.
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Rob Archibald (+6) aus Australien.
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Clare Milford-Haven hat am Freitag an Stelle ihres Mannes George Milford Haven, Team Captain von Julius Bär, als einzige Frau des Turniers ein Match gespielt.
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In der Mitte: Saeed Bin Drai, neuer Team Captain von Cartier.
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Die beiden neuen Team Captains des Turniers: Amr Zedan (Saudi-Arabien) und Saeed Bin Drai (Dubai).
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Der legendäre John Paul Clarkin (+8, Neuseeland) war neben Pablo McDonough einer DER Stars des Turniers.
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© Käthe Rotter
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Sonnenuntergang im Polo+10 Wohnzimmer im Badrutt´s Palace. Hier traf sich unser Team zu Hintergrundgesprächen mit der internationalen Polo-Szene.
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Blick von der Terasse des Badrutt´s Palace auf den Polo Platz am Finalsonntag.
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Weitere Informationen unter www.polostmoritz.com