Angstreiten

Herzklopfen, Schweißausbrüche und Übelkeit. Dies sind nur wenige Beispiele für Reaktionen des Körpers, die aufgrund von Angst auftreten können. Immer wenn ein Pferd in der Nähe ist, sinkt die Laune rapide. Der Grund hierfür ist oftmals eine in der Vergangenheit stattgefundene Situation, die noch nicht verarbeitet wurde. Dies kann ein Sturz, ein Tritt oder ein Biss durch das Pferd gewesen sein. Manchmal liegt es auch einfach am mangelnden Verständnis für die Reaktion des Pferdes. Klar ist, sollte das Reiten nicht gänzlich aufgegeben werden, müssen diese Ängste und Unsicherheiten beseitigt und damit verbunden, das Vertrauen zwischen Mensch und Tier wiederhergestellt werden. 

Andrea Wagner ist selbstständige Reittrainerin und hat sich neben dem pferdegerechten Training und Reitunterricht auch auf den Umgang mit Pferden und das Coaching von Angstreitern spezialisiert. In einem Gastbeitrag verrät sie drei Tipps für eine angstfreie Partnerschaft mit dem Pferd.

Grundlegendes

Pferde sind Meister darin, Gefühle anderer Lebewesen wahrnehmen zu können. Eine ungewohnte Körperhaltung, zittern oder eine hohe Herzfrequenz spüren sie sofort und belohnen dies mit eigenem Unmut. Das Verhältnis zwischen Reiter und Ross kann somit angespannt und unsicher sein. Die Überwindung einer Angst kann nur stattfinden, wenn die Situation selbst angegangen und an dem grundlegenden Problem auch persönlich gearbeitet wird.

Tipp 1 – Mindset richtig setzen

Das Unterbewusstsein darf nicht unterschätzt werden, denn dieses ist die Basis des Handelns. Bereits vor dem Training mit dem Pferd ist es daher wichtig, sich richtig zu fokussieren. Die Vorstellung, dass bereits Erlebtes wieder passiert, lässt dazu neigen, auch die gleichen Fehler wieder und wieder zu begehen. Die Expertin empfiehlt, seinen Fokus darauf zu setzen, dass im Training alles gut laufen wird und sogar weitere Fortschritte erzielt werden. Vergangenes ist geschehen und lässt sich nicht mehr ändern. Viel wichtiger ist es, in die Zukunft zu schauen und uns bewusst zu machen, was wir mit dem Pferd erreichen möchten..

Tipp 2 – Positiv Vibes

Natürlich ist es in einer Angstsituation sehr schwer, positiv zu bleiben. Durch persönliches Training schafft es ein Reiter allerdings, sich auf das positive zu konzentrieren. Und ganz ehrlich, meistens überwiegen die schönen Situationen in allen Lebenslagen gegenüber den Schlechten. Die Konzentration auf etwas schönes oder auf genau die Reitstunden, die sehr gut gelaufen sind, lassen den Reiter entspannter und glücklicher sein; ein positives Gefühl, dass ein Pferd gerne annimmt. Deshalb rät sie ihren Schülern, sich nach jedem Zusammensein mit dem Pferd, sich bewusst Gedanken darüber zu machen, was gerade positiv verlaufen ist.

Tipp 3 – Vertrauen aufbauen durch Bodenarbeit

Bevor ein Angstreiter in den Sattel steigt, ist der richtige Aufbau eines weitreichenden Vertrauensverhältnisses zum Pferd sehr wichtig. Hierfür bietet sich die Bodenarbeit perfekt an. 

Andrea Wagner rät, mit dem Tier auf „Entdeckungsreise“ zu gehen. Ein gemeinsamer Spaziergang stärkt die Verbindung und baut Vertrauen auf. Selbst auf dem Stallgelände befinden sich viele „gruselige Objekte“, mit denen die Nervenstärke des Pferdes und die Reaktion des Reiters trainiert werden können. Traut sich ein Pferd beispielsweise nahe genug an eine flatternde Plane, schnuppert an einem fremden Traktor oder bleibt bei den lauten Hühnern ruhig und gelassen, sollte es belohnt werden. Dies muss nicht durch ein leckerli geschehen, ein streicheln oder kraulen an seiner Lieblingsstelle reicht dem Pferd als Belohnung aus. Hierdurch vermittelt der Reiter seinem Schützling, dass er Gefahrensituationen unter Kontrolle hat und stärkt somit das Vertrauen des Tieres in den Menschen.

Zusammengefasst

Das Vertrauensverhältnis zwischen einem Reiter und seinem Pferd kann nur funktionieren, wenn der Mensch das Wesen Pferd und seine Reaktionen versteht. Durch eine positive Beeinflussung der Gedanken und eine geduldige Zusammenarbeit wird dieses Vertrauensverhältnis weiter ausgebaut. Hierbei ist es wichtig, dem Tier und sich selbst genügend Zeit zu geben, um dauerhaft davon zu profitieren.

Das überstürzte Handeln, wie beispielsweise sofortiges Losreiten, überfordert unnötig und schafft keine gute Basis. Viel wichtiger ist es, gemeinsam zu wachsen und neue Ziele Zusammen zu erarbeiten. 

Eine Pferdetrainerin wie Andrea Wagner kann schwierige Situationen objektiv von außen beobachten und entsprechende Tipps für jede Lage im Training geben.

In Einzelunterricht vor Ort oder in online Coachings vermittelt Andrea Wagner allen pferdeinteressierten Menschen die notwendige Kenntnis.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf ihrer Homepage:

https://pferdgerecht-andrea-wagner.jimdosite.com/

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