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Berenberg erzielt 55 Mio. Euro Jahresüberschuss

Die Firmenzentrale von Berenberg in Hamburg. © Berenberg

Geschäft mit Kreditfonds für institutionelle Anleger deutlich ausgebaut: +25 % investiertes Volumen gegenüber Vorjahr

• Drittbestes Provisionsergebnis trotz Einbruch am Kapitalmarkt

• Zinsüberschuss steigt um 165 % auf 99,5 Mio. Euro

Hamburg. Trotz eines beispiellosen Einbruchs am Markt für Kapitalmarkttransaktionen konnte die Privatbank Berenberg einen Jahresüberschuss von 55,1 Mio. Euro erzielen. Nach den letzten beiden sehr guten Jahren mit einem starken Kapitalmarktgeschäft hat die Bank bewiesen, dass sie auch in einem schwierigen Umfeld durch ihr diversifiziertes Geschäftsmodell gute Renditen erwirtschaften kann. Mit einer Eigenkapitalrendite von 28,7% ist ein im Branchenvergleich wieder sehr guter Wert gelungen.

Das Corporate Banking mit seinen Kreditfonds in den Strategien Corporate Direct Lending, Secured Shipping Debt, Erneuerbare Energien, Digitale Infrastruktur und Real Estate Debt konnte in einem für die meisten Assetklassen schwierigen Jahr das investierte Volumen auf über 4,3 Mrd. Euro steigern und damit das stärkste Jahr in der Geschichte zeigen. „In einer Bank, die eher auf Provisionsergebnisse ausgerichtet ist, sind damit genau im richtigen Moment die Erträge sowohl über das Kreditfondsgeschäft als auch über das Einlagengeschäft zurückgekehrt“, sagt Hendrik Riehmer, persönlich haftender Gesellschafter von Berenberg. „Unser Risiko haben wir dabei nicht erhöht.“

Das durch Unsicherheiten und Zinsanstieg geprägte schwierige Kapitalmarktumfeld hatte 2022 zu einem starken Rückgang im Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen geführt. „Wir erwarten im Jahresverlauf eine Besserung und wollen die herausfordernde Marktphase nutzen, um durch unsere gute Aufstellung weiter Marktanteile zu gewinnen“, erklärt Riehmer.

Investmentbank

„Die Kapitalmarktaktivitäten verzeichneten den tiefsten Stand seit Jahrzehnten. Das führte dazu, dass die Zahl unserer Transaktionen von 114 auf 39 und das Volumen von 32,2 Mrd. EUR auf 4,7 Mrd. EUR zurückging. Dennoch konnten wir unsere starke Position im europäischen Investment Banking festigen. Im Aktienhandel blieben unsere Volumina mit einem Umsatz von über 150 Mrd. Euro stabil, und in unserem Research & Sales-Geschäft konnten wir neue Kunden gewinnen“, sagt David Mortlock, Managing Partner. Mit seinen 90 Analysten deckt Berenberg 950 Unternehmen in Europa und den USA ab, zusätzlich zu seinen renommierten Teams für Volkswirtschaft, Strategie und ESG. Fast alle der mehr als 30 Investorenkonferenzen wurden wieder in Präsenz durchgeführt und sorgten für einen intensiven Austausch zwischen Unternehmen und Anlegern.

Im Laufe des Jahres konnte sich Berenberg weiter als internationale Bank etablieren. So wurden ECM-Transaktionen in Australien, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, den Niederlanden, Schweden, Spanien und den USA durchgeführt. „Ein großes Interesse sehen wir bei der Begleitung europäischer Unternehmen in die USA“, so Mortlock.

Im Vereinigten Königreich betreut Berenberg als Corporate Broker inzwischen 67 Unternehmen (zuvor 52) mit einer durchschnittlichen Marktkapitalisierung von 800 Mio. GBP. Mortlock: „Die Dynamik, die wir derzeit in Großbritannien haben, ist sehr spannend. Unsere besondere Plattform und unser Angebot kommen bei den börsennotierten mittelständischen Unternehmen in Großbritannien sehr gut an.“

Wealth Management

Das Wealth Management von Berenberg fokussiert sich auf komplexe Aufgabenstellungen für sehr vermögende Privatanleger, Familienunternehmer, Entscheider sowie Stiftungen und andere gemeinnützige Organisationen. Kerndienstleistung ist die Vermögensverwaltung, bei der die Kunden aus einer Vielzahl von Strategien wählen können, die den unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen Rechnung tragen. Neben der immer stärker nachgefragten Vermögensverwaltung bietet Berenberg jedoch weiterhin die regulatorisch aufwendigere Vermögensberatung an, bei der der Kunde im Dialog mit dem Berater die Anlageentscheidungen trifft.

„Wir sehen weiterhin einen großen Bedarf an persönlicher Beratung bei komplexen Vermögen und wollen unsere Qualitätsführer-Positionierung im deutschen Markt ausbauen, was durch zahlreiche Auszeichnungen wie ‚Best Private Bank in Germany‘ durch die Financial Times-Publikation PWM bestätigt wird“, so Riehmer. Insbesondere Unternehmer profitieren dabei von den umfassenden Dienstleistungen z.B. im Corporate Banking und der Investmentbank.

Asset Management

Die Ergebnisse des Jahres 2022 waren für viele Growth-Manager enttäuschend. Trotz des herausfordernden Marktumfeldes ist die Berenberg-Aktienplattform weiter auf Wachstumskurs. „Unsere Kunden sind von unserem langfristigen Ansatz überzeugt, sodass die Asset-Basis weitgehend stabil geblieben ist. Fundamentale Aktienanalyse, ein langfristiger Investmenthorizont und fokussierte Portfolios bleiben weiterhin die Eckpfeiler unserer Philosophie. So wurden wir 2022 mit dem Goldenen Bullen als Fondsmanager des Jahres sowie von Refinitiv Lipper als bester kleiner Fondsmanager Deutschlands ausgezeichnet“, so Riehmer.

Der Multi-Asset-Bereich umfasst sowohl diskretionäre Multi-Asset- und Fixed-Income-Strategien als auch risikofokussierte Multi-Asset-Lösungen für institutionelle Anleger. Ausgewogene und ausschüttungsorientierte, nachhaltig anlegende Multi-Asset-Strategien standen besonders im Fokus der Anleger.

Im Jahresverlauf wurde die Fondspalette um drei Fonds erweitert. Neun Fonds wurden mit dem FNG-Siegel für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Wachstumschancen sieht Berenberg 2023 insbesondere im Bereich der Nebenwerte.

Corporate Banking

Das Corporate Banking betreut kapitalmarktnahe und mittelständische Unternehmen und umfasst neben dem traditionellen Firmenkundengeschäft die Branchenthemen Schifffahrt und Immobilien, Infrastructure & Energy sowie das Spezialfeld Structured Finance.

Ein besonderer Fokus liegt in der Auflage von Kreditfonds (Private Debt). Sie reichen im Infrastrukturbereich von Erneuerbare-Energien-Anlagen bis hin zu Glasfasernetzen. Mittelständische Unternehmen werden im Kontext von Transaktionsfinanzierungen begleitet und Schiffe mittels erstrangig besicherter Schiffshypotheken finanziert. Dazu kommt Real Estate als langjährig etablierte Anlageklasse nun auch in Form eines Real Estate Debt Fonds, der von der veränderten Lage am Immobilienmarkt profitieren soll.

In Europa ist Berenberg mit diesem Portfolio einer der aktivsten Anbieter und wurde von der Ratingagentur Scope zum „Besten Asset Manager Private Debt 2022“ gekürt.

„2022 war für das Corporate Banking ein sehr erfolgreiches Jahr. Aufgrund der Alleinstellungsmerkmale im Finanzierungsmarkt erwarten wir auch im kommenden Jahr eine Ausweitung der Investorennachfrage“, so Riehmer.

Ergebnis

Der Provisionsüberschuss sank im Berichtsjahr vom historischen Rekordwert 572,5 Mio. auf 359,9 Mio. Euro (-37,1 %). Es ist damit das drittbeste Provisionsergebnis in der Geschichte der Bank. Nachdem die Notenbanken die Leitzinsen zur Inflationsbegrenzung deutlich angehoben haben, stieg der Zinsüberschuss deutlich von 37,5 Mio. auf 99,5 Mio. Euro (+ 165,2 %). Diese Steigerung beruht im Wesentlichen auf einem Wachstum des Einlagengeschäfts. Das Handelsergebnis erhöhte sich von 8,7 Mio. auf 12,4 Mio. Euro (+ 41,3 %).

Aufgrund des schwachen Marktumfeldes hat Berenberg frühzeitig die Kosten gesenkt und die Mitarbeiterzahl insbesondere in der Investmentbank und der US-Tochter an das Geschäftsvolumen angepasst. Die Mitarbeiterzahl in der Gruppe sank von 1.703 auf 1.579 (-7,3 %). Die Personalkosten wurden von 274,4 Mio. auf 237,9 Mio. Euro (-13,3 %) reduziert. Die Sachkostenstiegen geringer als geplant von 129,4 Mio. auf 141,8 Mio. Euro (+9,6 %). „Auch 2022 haben wir gezielt in unsere IT und die Digitalisierung unserer Geschäftsprozesse investiert. Digitale Lösungen ergänzen die persönliche Beratung unserer Kunden und erhöhen die Effizienz unserer Prozesse“, erläutert Christian Kühn, persönlich haftender Gesellschafter.

Die Eigenkapitalrendite sank von 82,7 auf 28,7 %, liegt damit aber weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt. Das Verhältnis der Kosten zu den Erträgen (Cost-Income-Ratio) verschlechterte sich von 65,8 auf 79,0 %. Das Verhältnis laufender Zinsüberschuss zu Provisionsüberschuss verschob sich aufgrund des Zinsanstiegs und des Rückgangs im Provisionsergebnis auf 22:78 (Vj. 6:94) und unterstreicht die weiterhin hohe Bedeutung des Provisionsgeschäfts. Die Eigenmittel der Bank betragen nahezu unverändert 341,6 Mio. Euro (Vj. 341,2 Mio.). Die Kernkapitalquote beträgt 13,9 % (Vj. 15,4 %), die Gesamtkapitalquote 15,7 % (Vj. 17,4 %). Beide liegen komfortabel über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.

Die Assets under Management gingen bereinigt von 41,3 auf 38,5 Mrd. Euro zurück (-6,8 %).

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr deutlich von 6,4 auf 7,7 Mrd. Euro (+ 21,0%). Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert aus einer starken Erhöhung der täglich fälligen Kundenverbindlichkeiten, die tagesaktuell überwiegend in Guthaben bei Zentralnotenbanken angelegt wurden. Diese werden von uns weiterhin nicht aktiv eingeworben, sondern entstehen aus dem Wachstum des operativen Geschäfts und einzelnen temporären Mandaten.

„Als mittelgroßes Haus mit einer schlanken Führungsstruktur können wir deutlich schneller agieren als viele Großbanken. Das verschafft uns in schwierigen Marktsituationen Vorteile. Ebenso sehen wir uns mit unserem diversifizierten Geschäftsmodell im Vergleich zu kleineren Wettbewerbern mit oft nur einem Geschäftsbereich gut aufgestellt“, so Kühn. „Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir ein Ergebnis oberhalb des Jahres 2022.“

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