CAVALLO berichtet, wie Koppeln durch Dürre und belastetes Saatgut zur Gefahr für Weidetiere werden
Durch selbst erlebte Fälle von Redakteurinnen ist das Magazin CAVALLO auf eine Gefahr aufmerksam geworden, die hierzulande bisher fast nur Fachleuten bewusst ist: Endophyten-Pilze, die in vielen Grasarten natürlich vorkommen, können bei Dürre oder starker Beweidung mehrere Gifte produzieren, die Pferde und auch andere Weidetiere krank machen.
In der aktuellen Ausgabe, die am Mittwoch (22. April 2020) auf den Markt kommt, berichtet das Magazin über die Vergiftungssymptome, darunter milde bis schwere neurologische Auffälligkeiten, Ödeme, Koliken, Totgeburten und Durchblutungsstörungen, die zu schmerzhaften Hufentzündungen oder in schweren Fällen sogar zum Absterben ganzer Extremitäten führen können. In den USA und anderen Ländern sind die damit verbundenen Krankheitssymptome bereits länger bekannt und wissenschaftlich nachgewiesen.
Angesichts des sonnigen Wetters im April könnte auch der kommende Sommer erneut sehr trocken werden. Die Gräser geraten dann unter Stress, was dazu führen kann, dass die Pilze vermehrt Giftstoffe freisetzen. Den Recherchen der CAVALLO-Redaktion zufolge wird die Produktion dieser Gifte begünstigt, wenn bei der Ein- oder Nachsaat einer Weide bestimmte, durchaus häufig genutzte Mischungen verwendet werden und Monokulturen der von den Pilzen infizierten Grasarten entstehen.
“Viele Pferde grasen auf zu kleinen Flächen, wodurch der natürliche Bewuchs leidet und durch die Einsaat von robusten Wirtschaftsgräsern weiter verdrängt wird – und das kann problematisch werden”, sagt CAVALLO-Redakteurin Nadine Szymanski. “Unsere Weidelandschaft beginnt sich angesichts des Klimawandels und der intensiven Bewirtschaftung von Grünflächen zu verändern. Pferdebesitzer sollten wissen, dass die Qualität von Gras und Heu sich plötzlich und sehr drastisch verschlechtern und sogar gesundheitsgefährdend werden kann – und was sie dagegen tun können.”