Inhalt
- → Polo auf Mallorca: Ein Traum wird Wirklichkeit
- → Karte: Alle Zahlen, Daten, Fakten zur neuen Poloinsel Mallorca auf einen Blick
- → Gesetzesänderung: Ab jetzt steht dem Bau von Polofeldern nichts mehr im Weg
- → Interview mit Gabriel Company Bauzán, Minister für Umwelt und Landwirtschaft auf Mallorca
- → Interview mit Sebastian Sagreras, Bürgermeister von Campos
Noch ist Polo auf Mallorca eine Privatangelegenheit, die hinter verschlossenen Türen geladenen Gästen vorbehalten ist. Doch unbemerkt von der Öffentlichkeit ist viel in Bewegung – Mallorca macht sich bereit, als die neue Polodestination Europas durchzustarten. Gründe dafür? Gibt es genug … Bereits vor 17 Jahren hat der Hamburger Unternehmer Daniel Crasemann seine eigene Polo-Finca im Osten der Insel gekauft. Heute sind hier 120 Pferde untergebracht, die topfit aus der Winterpause kommen und gerade für die Chukker der europäischen Sommersaison fit gemacht werden. Hier, auf der Finca von Crasemann, der gerade sein zweites Fullsize-Feld anlegt, spielen Freunde unter sich – nur auf Einladung, versteht sich.
Crasemann ist Poloenthusiast. Seine Kinder haben in der Poloschule des Hamburgers Thomas Winter Polo gelernt und sind 2013 im Alter von 15 und 19 Jahren Sieger der Deutschen High Goal Meisterschaft geworden. Auch sein langjähriger Geschäftspartner Christian Völkers hat seit vielen Jahren eine Polo-Adresse auf Mallorca. Uwe Schröder, Gründer und Inhaber der Modemarke Tom Tailor, spielt gerade mit dem Gedanken, eine Polo-Finca auf der Insel zu erwerben und auch Christopher Kirsch, Deutschlands größter Veranstalter von Poloevents, ist gerade nach Mallorca gezogen. Der Münchner Bernhard Schurzmann hat seit Kurzem eine Finca und baut eine große Polo-Anlage, die im Herbst den Betrieb aufnehmen soll. Und auch der Genfer Bankier Fabian Pictet, der viel in England Polo gespielt hat, baut sich gerade eine eigene Polo-Finca mit Spielfeld auf Mallorca.
Mallorca Polo Facts
Aber warum ist das Polothema genau jetzt so aktuell wie nie zuvor? Immerhin sind ganze Heerscharen von tatsächlichen oder selbsternannten Polomanagern in den vergangenen Jahren auf Mallorca gescheitert. Das hängt mit einem Gesetz der mallorquinischen Regierung zusammen. Daniel Crasemann erklärt: „Bislang hat man Polo hier auf Mallorca quasi mit Golf in einen Topf geworfen, das heißt ein Poloplatz musste dieselben Anforderungen, Bewässerungsvorschriften, Umweltschutz und Infrastruktur aufweisen wie ein Golfplatz. Das ist illusorisch und weder finanziell noch organisatorisch umzusetzen. Dieses Gesetz des Ministeriums für Landwirtschaft und Verkehr hat alle kommerziellen Polovorhaben in den vergangenen 15 Jahren unmöglich gemacht.“ Seitdem setzt sich Crasemann für die Neustrukturierung dieses Gesetzes ein und hat jetzt endlich Erfolg. Mit der Novellierung der Auflagen fallen Poloplätze unter landwirtschaftliches Hoheitsgebiet, die Vorschriften sind dementsprechend dieselben wie für landwirtschaftliche Flächen. „Das ändert alles. Jetzt können wir auch über offizielle Turniere hier auf der Insel nachdenken. Der wichtigste Turnierveranstalter Deutschlands, Christopher Kirsch, ist jetzt sowieso hier auf Mallorca zu Hause.“
Die Polo-Community auf Mallorca wächst zusehends, wichtige Polopersönlichkeiten sind bereits vor Ort. Vier große private Polo-Anlagen existieren bereits, weitere befinden sich im Bau. Ziel: Mallorca wird die Poloinsel Europas.
Während die internationale Pologemeinde in den europäischen Wintermonaten bislang in Argentinien trainierte und hier nicht selten auch eigene Estancias unterhält, wird das südamerikanische Land (nicht nur für seine Gäste) immer unattraktiver. Rund 17 Stunden Flug von Europa, explodierende Kosten und Inflationsraten, 30 Prozent Grunderwerbssteuer und eine unsichere Rechtsstaatlichkeit machen Geschäfte und Poloaktivitäten in Argentinien mittlerweile zu einem zweifelhaften Vergnügen. Christopher Kirsch: „Wenn ich in Argentinien ein Polopferd kaufe, zahle ich allein 8.000 Dollar für den Transport nach Deutschland – selbstverständlich ohne Gewähr, dass es dort auch gesund ankommt.“ Und auch die klimatischen Bedingungen Argentiniens haben in der Polo-Hochsaison in den vergangenen Jahren nicht überzeugt. Auf Mallorca hingegen ist von Ende Februar bis Dezember Polosaison. Die Pferde sind ganzjährig draußen, täglich neun Flugverbindungen von London und unzählige von Deutschland aus erreichen innerhalb von zwei Stunden den Airport von Palma. Von Hamburg aus gibt es 2014 40 Prozent mehr Flüge nach Palma als noch im Vorjahr, 23 Mio. Plätze bieten die deutschen Airlines auf Flügen von und nach Mallorca an. Sogar für ein Polowochenende „rüber“ zu kommen lohnt sich.
POLO+10 Herausgeber Thomas Wirth nennt ein weiteres Argument, das bis dato als Geheimtipp gehandelt wird. „Es gibt im Inland von Mallorca Polo-Fincas und Anwesen, die man noch zu absolut realistischen Preisen kaufen kann.“ Sein Traum und der seiner Polofreunde: Möglichst viele Enthusiasten machen das neue Polomekka Mallorca zur Adresse Nummer Eins in Europa. Hier wird fast ganzjährig gespielt, je mehr Pferde und Spieler auf der Insel sind, desto schneller und attraktiver dreht sich das Polokarussell. Denn was wollen Alle vor allen Dingen? Polo spielen! „Man würde sich gegenseitig besuchen und Polo spielen, man könnte internationale Turniere ausrichten – genauso wie es jetzt in Argentinien der Fall ist.“
Während die Meerblicklagen im Südwesten Rekordpreise erzielen, sind im Rest der Insel noch hochinteressante Polo-Fincas zu erschwinglichen Preisen zu haben. Im Osten Mallorcas schlägt das Poloherz der Insel. Hier siedeln sich gerade auch die „Neuankömmlinge“ aus der internationalen Poloszene an.
Während die Immobilienpreise in den südwestlichen Meerblicklagen der Insel längst astronomische Preise erzielen, ist im Inland von Mallorca tatsächlich noch so mancher Immobilienschatz zu heben. Hier scheint mancherorts die Zeit stehengeblieben zu sein. Hier kann es sich lohnen, mal genauer hinzuschauen. In vielen Fällen sind die Fincas, die über Stallungen und entsprechende Ländereien verfügen, zwar in einem renovierungsbedürftigen Zustand. Genau deshalb sind aber auch die Preise moderat und es stehen dem künftigen Eigentümer uneingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten offen. Zwei neue Poloanlagen befinden sich gerade im Bau. Bis Jahresende sollen drei weitere professionelle Spielfelder hinzukommen.
Bei der Frage, wie nun ein Interessent und Polospieler an die richtige Immobilie auf Mallorca kommt, richten sich die Blicke auf POLO+10. Auf der Website www.polo-magazin.de laufen viele Fäden des Sports zusammen, hier trifft sich die Community – Suchen und Finden passiert hier punktgenau. Die POLO+10 Website wird deshalb in Zukunft auch als Anlaufstelle für diejenigen Player zur Verfügung stehen, die sich für die wachsende Polo-Community auf Mallorca interessieren und mit einer eigenen Immobilie Teil von ihr werden wollen. Daniel Crasemann, der seit 17 Jahren seine Finca in Campos, einem Ort im Südosten hat, ist von Mallorca als neuer Polodestination begeistert.
Lesen Sie auch die folgenden Interviews mit Gabriel Company Bauzán, Minister für Umwelt und Landwirtschaft auf Mallorca, und Sebastian Sagreras, Bürgermeister von Campos, zur Gesetzesänderung und was das für den Bau von Polofeldern auf Mallorca bedeutet.
Neue Zeiten
Vor einigen Jahren verschwand die Idee, alte Farmen in Polofelder umzuwandeln, da Mallorca unter ständiger Trockenheit litt und Wasser von Katalonien in Tankschiffen zu der Insel gebracht werden musste. Im Zuge dessen wurde eine Gesetzesänderung verabschiedet, durch die der Bau von Sportanlagen streng geregelt wurde. Zwei Gesetze verhinderten fortan den Bau von Sportanlagen: Das erste war ein Landwirtschaftsgesetz, das aufgrund des Wassermangels auf der Insel die Bewässerung der Sportanlagen erschwerte beziehungsweise hemmte und die landwirtschaftlichen Nutzflächen bei der Bewässerung vorzog. Das zweite Gesetz verhinderte die Umwandlung von landwirtschaftlicher Nutzfläche in Sportanlagen. Aufgrund des Interesses einiger ausländischer Geschäftsleute, auf der Insel Golfplätze zu bauen, gab es große Bestrebungen, diese Gesetze zu ändern. Die verschiedenen Behörden konnten sich jedoch nicht einigen und abhängig von der jeweils regierenden Partei waren die Behörden für oder gegen eine Änderung. Darüber hinaus war der Wassermangel immer noch in den Köpfen der Leute verankert. Niemand wollte eine solche Situation nochmal erleben.
Schließlich wurde zwar das Gesetz bezüglich des Baus von Golfplätzen sowie der Nutzung von landwirtschaftlichen Wasserquellen zu deren Bewässerung geändert. Allerdings bezog sich dieses Gesetz nicht auf den Bau von Polofeldern, da diese aufgrund ihrer anspruchsvolleren Nutzung eine größere Menge an Wasser benötigen, um sie die ganze Saison hindurch instandzuhalten. Dadurch lohnte sich der Bau von Polofeldern in Bezug auf Kosten und Organisation nicht. Die Geschäftsleute, die am Bau der Polofelder interessiert waren, gaben ihren Kampf gegen diese Gesetze schließlich auf, da keine Lösung gefunden werden konnte. Vor weniger als einem Monat ist allerdings ein Gesetz in Kraft getreten, das auch den Bau von Polofeldern ermöglicht. Jetzt können landwirtschaftliche Nutzflächen in Polofelder umgewandelt und dabei die alten Bewässerungsanlagen für den Sport genutzt werden.
Dank dieser Änderung der Gesetze ist das Interesse am Bau von Polofeldern wieder gestiegen. Jetzt gibt es Fakten, nicht nur Projekte und Ideen. Die meisten Farmen von Campos können in Polofelder umgewandelt werden. Dadurch wird die Region für Touristen attraktiver und kann ihre allgemeine wirtschaftliche Lage verbessern. Die Schaffung von Polofeldern bedeutet nicht nur, dass sich ein Luxustourismus entwickelt. Es bedeutet auch, dass sich die Beschäftigung durch den Bau und Erhalt der Polofelder erhöht. Schließlich erfordert es viel Arbeit, die Spielfelder so zu pflegen, dass hier Turniere und Spiele ausgetragen werden können. Darüber hinaus gewährleisten Polospieler, Patrons und ihre Familien einen hochwertigen Tourismus. Die Polo-Community besteht aus wohlhabenden Personen, die die Qualität der Tourismusservices erhöhen.
Interview mit Gabriel Company Bauzán, Minister für Umwelt und Landwirtschaft auf Mallorca
Welche Veränderungen wird der neue Gesetzentwurf in Bezug auf Pferdesportaktivitäten wie Polo nachsichziehen?
Der Gesetzentwurf betrifft die Pferdesportindustrie in einem hohen Maße und misst dem gesamten Sektor Pferdesport eine große Bedeutung bei. Durch das neue Gesetz werden alle Aktivitäten, die mit der Pferdesportindustrie zu tun haben, als landwirtschaftliche Aktivitäten gewertet. Daraus ergeben sich viele Vorteile, um diese Projekte weiter zu entwickeln.
Inwiefern wird das neue Gesetz die Konstruktion von Polofeldern auf Mallorca ermöglichen?
Der Bau von Polofeldern kann durchaus von der neuen Gesetzgebung profitieren. Voraussetzung ist, dass sie auf einer Farm angelegt werden, deren Hauptbetrieb auf die Pferdesportindustrie ausgerichtet ist. Es ist offensichtlich, dass Polo einen großen Nutzen bringt und für Farmen eine interessante Möglichkeit für einen Zusatzverdienst sein könnte. Das würde sie stärken und ihnen erlauben, ihrer Haupttätigkeit nachzugehen, und damit zugleich unsere dörflichen Landschaften erhalten.
Was ist Ihrer Meinung nach positiv daran, die Anzahl der Polofelder und Clubs auf Mallorca zu erhöhen?
Positiv ist vor allem die Förderung und Veränderung des Tourismusangebots durch die Entwicklung des landwirtschaftlichen Sektors. Dieser macht 80 Prozent der Fläche von Mallorca aus. Rahmenbedingungen und Entwicklungen, die unsere Landschaft erhalten, halte ich für positiv. Mallorca bietet ausgezeichnete Voraussetzungen und exzellente Bedingungen für die Ausübung von Outdoor-Sportarten das ganze Jahr hindurch. Polo ist ein Sport, der einen sehr interessanten touristischen Bereich anspricht und ein Publikum anzieht, das über eine hohe Kaufkraft verfügt.
Interview mit Sebastian Sagreras, Bürgermeister von Campos
Was hat die Gemeinde von Campos in Bezug auf die Konstruktion von Polofeldern zu bieten?
Campos ist vermutlich die Gemeinde von Mallorca mit den besten Voraussetzungen für den Bau von Polofeldern. Das hat zwei Gründe: Der erste ist, dass Campos in einem flachen Areal liegt, was für den Bau von Polofeldern erforderlich ist. Der zweite Grund ist, dass Campos immer eine Gemeinde mit viel Viehzucht war. Campos war sogar die Gemeinde mit den meisten Holstein-Rindern auf ganz Mallorca. Vor 20 Jahren gab es hier ungefähr 400 Molkereien. Heutzutage werden davon nur noch 17 oder 18 Stück genutzt, aber die Anlagen sind noch vorhanden, auch wenn die meisten leer stehen und nicht funktionieren. Aus diesem Grund gibt es hier ein großes Potenzial, die bestehenden Anlagen zu nutzen. Es müssen keine neuen Felder angelegt oder Landschaft urbar gemacht werden, da alles bereits da ist. Diese zwei Gründe – dass das Land von Campos flach ist und dass die Anlagen der Molkereien für den Bau von Polofeldern genutzt werden können – machen Campos zum idealen Ort für die Konstruktion von Polofeldern. Polo ist ein Sport, der durch die Haltung der Pferde mit dem landwirtschaftlichen Sektor auf eine gewisse Weise eng verbunden ist. Und Campos ist vermutlich die einzige Gemeinde auf ganz Mallorca, die über eine lange Tradition und Philosophie in der Landwirtschaft und der Nutztierhaltung verfügt.
Polo auf Mallorca: Ein Traum, der gerade dabei ist, Wirklichkeit zu werden – POLO+10 bleibt am Ball.
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