Training

Faszienrollen gelten bei uns Zweibeinern schon lange als Allzweckwaffe gegen Verspannungen, Schmerzen und zur Erhöhung der Beweglichkeit. Doch auch bei Ihrem Pferd können sie vielseitig genutzt werden. Ob Reiten oder Longieren — wenn das Tier vor dem Training mit der Rolle „bearbeitet” wird, zahlt sich das auf lange Sicht aus. Die Faszien und der gesamte Körper werden auf Dauer lockerer und geschmeidiger. Aber Achtung: Beim Einsatz der Faszienrolle am Tier müssen einige Dinge beachtet werden, um Schäden und Verletzungen zu vermeiden. 

Julia Greb ist Pferdeexpertin und weiß, wie Sie die Faszienrolle bei Ihrem Liebling richtig anwenden. Die Physiotherapeutin, Osteopathin, Heilpraktikerin für Pferde und Inhaberin einer Pferdereha hilft Ihnen als BesitzerIn, die Gesundheit Ihres Pferdes zu verstehen und Auffälligkeiten selbst zu beheben. Mit ihren wertvollen Tipps gelingt es auch Laien, die Faszienrolle dabei zu einem nützlichen Werkzeug zu machen. 

Das passiert bei der Behandlung mit den Faszien Ihres Tieres 

Faszien sind das elastische Bindegewebe, das unsere Muskeln, Organe, Sehnen und Knochen umgibt. Sie befinden sich überall im Körper des Pferdes. Durch die Behandlung mit der Faszienrolle wird dieses Bindegewebe entspannt, Verklebungen werden gelöst und dadurch die Durchblutung der Muskulatur verbessert. Das Verletzungsrisiko kann minimiert, der Muskelaufbau verbessert und das gesamte Training effizienter gestaltet werden. Die „Massage“ sollten Sie Ihrem Tier immer vor einer Trainingseinheit gönnen. Doch auch anschließend hat die Arbeit mit der Faszienrolle Vorteile: Die Muskeln entspannen sich schneller wieder und können besser regenerieren. 

Das sollten Sie vor dem Kauf einer Faszienrolle für Ihr Pferd wissen 

Faszienrollen gibt es online und im Sportgeschäft in verschiedenen Variationen, Formen und Materialien zu kaufen: aus Holz, Kunststoff oder aus einem weichen Material, das mit Luft gefüllt ist. Holz und Kunststoff können nicht an allen Körperstellen des Pferdes bedenkenlos angewendet werden. Durch den erhöhten Härtegrad können Behandlungen an Knochenvorsprüngen Schmerzen beim Tier auslösen. Mit einer luftgefüllten Rolle gehen Sie hier auf Nummer sicher. Durch die Variation der Luftbefüllung können Sie den Härtegrad der Faszienrolle selbstständig anpassen. 

So führen Sie die Behandlung mit der Faszienrolle bei Ihrem Pferd durch 

Julia Greb empfiehlt, vor allem die größeren Muskelgruppen im Bereich des Halses, der Schulter, des Rückens und der Hinterhand zu behandeln. Achten Sie dabei auf die Signale Ihres Pferdes. Beginnen Sie zunächst mit einem leichten Druck und erhöhen Sie diesen je nach Reaktion des Tieres. Weicht es der Rolle aus, zeigt es, dass ihm die Behandlung unangenehm ist und vielleicht sogar Schmerzen bereitet. Das Pferd bestimmt die Intensität des Druckes! Verringern Sie diesen oder sparen Sie die entsprechende Region unter Umständen sogar aus. Die ausweichende Bewegung Ihres Pferdes hilft Ihnen übrigens nicht nur, „No-Go-Areale“ festzustellen, sondern auch, sich einen Überblick über den aktuellen 

Gesundheitszustand Ihres Tieres zu verschaffen. Gegebenenfalls sollten Sie einen Tierarzt oder Therapeuten zurate ziehen, wenn Ihr Pferd beim Abrollen einer bestimmten Körperstelle ganz besonders intensiv reagiert. 


©Julia Greb

Viele Reiter begehen den Fehler, erst nach professioneller Hilfe für Ihr Pferd zu suchen, wenn es gesundheitlich angeschlagen ist. Meist stellen sich Pferdebesitzer die Frage, wie sie dem Tier helfen können, wenn das Pferd bereits Probleme hat und kein Training mehr möglich ist. Dabei wären sie viel besser beraten, proaktiv zu handeln und jeden Tag etwas zur Gesundheit Ihres Pferdes beizutragen, erklärt Julia Greb.

Julia spricht dabei aus eigener langjähriger Erfahrung als Physiotherapeutin und Osteopathin für Pferde. Sie kennt die Stellschrauben, an denen Besitzer drehen müssen, um über viele Jahre ein gesundes Pferd an ihrer Seite zu haben. In zahlreichen Gastbeiträgen und Interviews verrät die ausgewiesene Pferdeexpertin, welche sechs Tipps Pferdebesitzer täglich beachten sollten, um ihr Tier möglichst lange bei bester Gesundheit zu halten.

Tipp 1: Putzen ist Massage

Was viele Pferdebesitzer nicht wissen, ist, dass das Putzen des Pferdes nicht nur dem Entfernen von oberflächlichem Schmutz dient. Es hat auch einen wichtigen gesundheitlichen Nutzen für das Tier, weiß Julia Greb zu berichten. Mit einem Gummistriegel kann man durch kreisende Bewegungen einen Massageeffekt erreichen und damit die Durchblutung der Pferdemuskulatur verbessern.

Tipp 2: Das Pferd geistig fordern

Nicht nur Menschen freuen sich über Spiele und geistige Herausforderungen, auch Pferde haben ihren Spaß daran. Die Kopfarbeit verbessert nicht nur die Aufmerksamkeit des Pferdes, sondern auch dessen körperliche Wahrnehmung, weiß Julia Greb aus ihrer jahrelangen Arbeit mit den Tieren. Pylonen und Stangen stellen eine gute Möglichkeit der Abwechslung und zur Verbesserung der Koordination eines Pferdes dar. Wenn Sie gerade keine Pylonen und Stangen zur Hand haben, tun es auch andere Hilfsmittel. Ihren kreativen Ideen sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt.

Tipp 3: Auf die Ernährung achten

Ein ganz wichtiger Tipp von Julia Greb: Was die Ernährung angeht, ist Pferd nicht gleich Pferd. Ein wenig oder unregelmäßig gerittenes Pferd hat einen anderen Energiebedarf als ein Hochleistungspferd. Dementsprechend sollten Sie das Grund- und Zusatzfutter dem Training und der Figur Ihres Pferdes anpassen, sagt Julia. Ansonsten kann eine langjährige „Fehlernährung“ des Tieres irgendwann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Tipp 4: Wer rastet, der rostet

Was für Menschen und Tiere im Allgemeinen gilt, ist für Pferde im Speziellen von Bedeutung. Dabei spielt das Alter des Pferdes keine Rolle, so Julia Greb. Egal, ob es sich um ein jüngeres oder älteres Tier handelt – Bewegung hält mobil und auch geistig fit. Regelmäßige Bewegung sollte deshalb in jedem Alter stattfinden. Auch wenn dem Pferd im Alter die ersten Schritte schwerfallen mögen, ein Spaziergang ist gut und wichtig für die Gesundheit und schadet auch im hohen Alter nicht.

Tipp 5: Täglicher Figurcheck

Aus ihrer täglichen Arbeit mit Pferden weiß Julia Greb, dass Übergewicht und die damit verbundenen Folgen immer weiter verbreitet sind. Wie bei Menschen kann Übergewicht auch bei Pferden verschiedene Stoffwechselerkrankungen zur Folge haben. Wenn Sie ein leichtfuttriges Pferd haben, ist es laut Julia sinnvoll, das Futter über mehrere kleine Portionen zu rationieren. Zudem sollten Sie darauf achten, dass das Tier ausreichend Bewegung bekommt.

Tipp 6: Frische Luft und Weidezeiten

Frische Luft auf der Weide ist nicht nur gut für die körperliche Gesundheit eines Pferdes, sondern wirkt sich auch positiv auf die Psyche des Tieres aus. Je nach Haltungsform sollten deshalb Zeiten eingeplant werden, zu denen das Pferd an die frische Luft kommt, sofern das Pferd auch tagsüber in der Box steht. Nicht nur die Lunge Ihres Pferdes wird es Ihnen langfristig danken. Auch das Immunsystem wird durch den Kontakt mit frischer Luft gestärkt, so Julia Greb.

 

Über Julia Greb:

Julia Greb hilft Pferdebesitzern, ihr Pferd gesundheitlich zu verstehen und Auffälligkeiten erfolgreich selbst zu beheben. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Kunden im Rahmen eines Eins-zu-eins-Coachings intensiv zu beraten und ihnen zur Seite zu stehen. Dank ihrer über zehnjährigen Erfahrung als Tierphysiotherapeutin und -Osteopathin kennt sie sich perfekt aus und kann schon voraussehen, welche Schritte folgen müssen, damit das Pferd gesund wird und es auch langfristig bleibt.

Mussten auch Sie wie viele andere das Training mit dem Pferd lange pausieren? Dann ist es kaum verwunderlich, wenn Sie jetzt in den Startlöchern stehen und es kaum erwarten können, mit der Dressur, dem Springen oder dem einfachen Ausreiten wieder loszulegen. Sobald die Rahmenbedingungen das Training wieder erlauben, ist die Motivation groß. Viele möchten das Versäumte der letzten Wochen und Monate schnell wieder nachholen. Trainingsrückstände sollen ausgemerzt und Muskeln möglichst schnell wieder aufgebaut werden.

Gerade nach einer längeren Pause ist es jedoch wichtig, das Pferd beim Training nicht zu überfordern, um Verletzungen vorzubeugen. Julia Greb ist Personal-Trainerin für Pferde und kennt sich auf diesem Gebiet aus. In dem folgenden Beitrag verrät die Expertin 10 Tipps rund um das Thema gesunden Muskelaufbau bei Ihrem Pferd.

Tipp 1:

Zunächst ist es wichtig, dass Sie Ihr Pferd vor dem Training ca. 20 Minuten im Schritt aufwärmen. So beugen Sie Verletzungen effektiv vor.

Tipp 2:

Beginnen Sie bereits im Schritt damit, Ihr Pferd zu gymnastizieren, um die Durchblutung der verschiedenen Muskelgruppen zu verbessern.

Tipp 3:

Zusätzliche Dehnungen während des Aufwärmens stabilisieren das Pferd und aktivieren die Muskulatur.

Tipp 4:

Nach einer langen Auszeit kann es sinnvoll sein, das Pferd zunächst vom Boden aus zu stärken. Die geschwächte Muskulatur sollte zunächst aufgebaut werden, bevor Sie ihr Pferd wieder reiten.

Tipp 5:

Des Weiteren sollten Sie nicht einseitig trainieren, sondern sich einen Trainingsplan erstellen. Dieser hilft Ihnen dabei, sich daran zu erinnern, variabel zu arbeiten, um wirklich alle Muskelgruppen anzusprechen.

Tipp 6:

Achten Sie darauf, regelmäßige Lösephasen in das Training mit einzubauen. So vermeiden Sie, dass die Muskulatur Ihres Pferdes überlastet wird.

Tipp 7:

Die Muskeln werden sowohl beim Pferd als auch bei jedem anderen Lebewesen dadurch aufgebaut, dass ein gesundes Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung besteht. Achten Sie deshalb darauf, dass dieses Verhältnis im Gleichgewicht ist.

Tipp 8:

Nach einer intensiven Trainingseinheit ist es wichtig, dass dem Muskel eine Pause gegönnt wird. Nur so können die einzelnen Muskelgruppen wachsen und regenerieren. Trainieren Sie Ihr Pferd deshalb nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen intensiv, sondern planen Sie am Folgetag ein lockeres Training ein.

Tipp 9:

Nehmen Sie zudem Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit Ihres Pferdes und passen Sie die Trainingseinheiten dementsprechend an. Eine Überforderung oder Überlastung führt schnell zum Abbau der Muskulatur.

Tipp 10:

Darüber hinaus sollten Sie auch auf die Ernährung ihres Pferdes in der Aufbauphase besonders achtgeben. Füttern Sie neben gesundem Mineralfutter gegebenenfalls weitere Nahrungsergänzungen, um eine optimale Funktion der Muskulatur zu gewährleisten.

 


©Julia Greb

Über Julia Greb:

Julia Greb hilft Pferdebesitzern, ihr Pferd gesundheitlich zu verstehen und Auffälligkeiten erfolgreich selbst zu beheben. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Kunden im Rahmen eines Eins-zu-eins-Coachings intensiv zu beraten und ihnen zur Seite zu stehen. Dank ihrer über zehnjährigen Erfahrung als Tierphysiotherapeutin und -Osteopathin kennt sie sich perfekt aus und kann schon voraussehen, welche Schritte folgen müssen, damit das Pferd gesund wird und es auch langfristig bleibt.

 

 

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