Europa

von Dr. Holger Schmieding

Vor etwa 100 Jahren begannen nach Weltkrieg und Spanischer Grippe die wilden Zwanziger Jahre. Die Verzweiflung und Lebenslust der Überlebenden entlud sich nach und nach in einem langen Boom mit vielerlei Exzessen, der schließlich in einer neuen Katastrophe endete. Kann sich die Geschichte wiederholen? Ja und nein. Ja, es gibt eine große Chance auf einen kräftigen und lang anhaltenden Aufschwung nach der Pandemie. Aber nein, aus heutiger Sicht gibt es keinen Grund, ein Ende mit Schrecken vergleichbar mit der großen Depression ab 1929 zu befürchten. Wenn die Wirtschaftspolitik keine groben Fehler macht, können es diesmal für große Teile der westlichen Welt goldene Zwanziger Jahre werden.

 

Besserung in Sicht

Beginnen wir mit dem Ausblick auf die kurzfristige Konjunktur. Nachdem die Pandemie unser Leben 15 Monate im Würgegriff gehalten hat, ist Besserung in Sicht. Mit der Sonne und Wärme des Frühlings kann das Virus sich auf der Nordhalbkugel nicht mehr so rasch ausbreiten. Gleichzeitig hat sich der medizinische Fortschritt mehr als wohl jemals zuvor beschleunigt. Selbst in der Europäischen Union, die zunächst vor allem dank großzügiger Exporte von Impfstoffen in andere Länder weit hinter den USA und Großbritannien zurückgeblieben war, wurden mittlerweile bereits 40 Dosen pro 100 Einwohner verimpft. Ähnlich wie vor einem Jahr werden wir den kommenden Wochen die Einschränkungen des öffentlichen Lebens vermutlich spürbar lockern können. Dank einer Vielzahl von Impfstoffen dürfte Covid19 im Herbst seine Schrecken weitgehend verloren haben, auch wenn das Virus nicht verschwinden wird und Impfungen vermutlich aufgefrischt werden müssen.

Im vergangenen Frühjahr und Sommer hat sich nahezu überall in der westlichen Welt gezeigt, wie schnell die Konjunktur wieder anspringen kann. Von Mai bis November haben nahezu alle Wirtschaftsdaten nach oben überrascht. Während beispielsweise die deutsche Wirtschaftsleistung im April 2020 wohl um etwa 25 % gegenüber dem Niveau vor der Pandemie eingebrochen war, hatte sich dies bis Oktober auf ein Minus von nur noch 3 % zurückgebildet.

 

Enormes Nachholpotenzial

Die Menschen möchten gerne wieder zurück in die Restaurants und Biergärten, die Konzerthallen und Museen, in die Berge und an die Strände. Sobald es wieder erlaubt und hinreichend sicher ist, werden sie sich nicht zurückhalten. Die aufgestaute Nachfrage dürfte sich in den kommenden Monaten immer mehr entladen. An Geld mangelt es nicht. Trotz vieler Härten im Einzelfall, gerade bei verhinderten Berufseinsteigern, Langzeitarbeitslosen und den arg gebeutelten Selbständigen, ist die Finanzlage der Haushalte in der westlichen Welt im Durchschnitt ausgesprochen gut. Da viele Haushalte in der Eurozone im vergangenen Jahr ihr Geld nicht für den gewohnten Urlaub und die üblichen Freizeitvergnügen ausgeben konnten, haben sie 2020 etwa 50 % mehr gespart als üblich. Würden sie diese Zusatzersparnis von 45 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres ausgeben, würde dies ihrem privaten Verbrauch einen Schub von knapp 8 % geben. Ganz so wild wird es nicht kommen. Aber das Nachholpotenzial ist enorm.

 

Konjunktur bald auf Hochtouren

Auch die anderen Konjunkturzylinder könnten ab Sommer auf Hochtouren laufen. Der Außenhandel blüht, die Investitionsbereitschaft der Unternehmen steigt und die Staaten werden quer durch Europa ihre Investitionen und vermutlich auch ihre Ausgaben für die Gesundheitsvorsorge weiter steigern. Zudem bläst der Rückenwind durch Geld- und Fiskalpolitik stärker als je zuvor. Bereits im Herbst könnte Deutschland wieder das Niveau der Wirtschaftsleistung von Ende 2019, also der Zeit vor der Pandemie erreichen, die Eurozone insgesamt dürfte im Frühjahr 2022 folgen. Dank außerordentlicher Finanzspritzen, die das verfügbare Einkommen der US-Bürger im Pandemie-Jahr 2020 sogar nach Abzug der Inflation um 6 % angehoben haben, ist die USWirtschaft wohl bereits jetzt wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie angekommen.

Auch über den reinen Wiederaufschwung nach dem in Friedenszeiten beispiellosen Schock der Pandemie hinaus sprechen gute Gründe für eine längere Phase höherer Wachstumsraten der Wirtschaftsleistung pro Kopf in der westlichen Welt und vielen Schwellenländern.

 

Krisen treiben Innovationen

Schocks zwingen uns, unsere Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen und Neues auszuprobieren. Krisen können Treiber der Innovationen sein. Viele von uns mussten sich seit März 2020 im Homeoffice auf neue digitale Technologien umstellen, die wir vorher nur selten genutzt hatten. In den letzten zehn Jahren hat sich eine ungewöhnliche Kluft aufgetan zwischen den Unternehmen, die Spitzentechnologien einsetzen und solchen, die weit hinterherhinken. In der Krise haben die Spitzenreiter ihre Position offenbar weiter ausbauen können. Hierin steckt ein großes Potenzial für mehr Produktivität. Die Masse der Unternehmen, die bisher neue Technologien nicht hinreichend ausnutzt, wird unter Druck geraten. Entweder sie finden den Anschluss – oder sie verschwinden auf Dauer vom Markt. Beides erhöht die gesamtwirtschaftliche Produktivität.

Auch die zusätzlichen Schulden, die viele Unternehmen in der Pandemie aufnehmen mussten, wirken letztlich wie eine Produktivitätspeitsche. Die besten Unternehmen kommen entweder gut – also mit wenig Schulden – durch die Krise. Oder sie können die Schuldenlast dank ihres zukunftsfähigen Geschäftsmodells schnell wieder in den Griff bekommen. Die weniger guten werden sich bei Finanzierungskosten, die künftig schrittweise aber spürbar steigen werden, mehr anstrengen müssen, um nicht unterzugehen. Eine zeitlich gestreckte Pleitewelle in den kommenden Jahren, in denen auch staatliche Hilfen nicht mehr großzügig fließen werden, wird zum Produktivitätszuwachs beitragen.

 

Facharbeitermangel führt zu höheren Löhnen

Dazu kommt ein demographisches Argument. In Europa, Nordamerika und China gehen die geburtenstarken Jahrgänge im Verlauf der zwanziger Jahre in den Ruhestand. Wenn die Konjunktur sich vom Corona-Einbruch erholt hat, werden gute Arbeitskräfte von Jahr zu Jahr knapper und begehrter werden. Um dem Facharbeitermangel zu lindern und den daraus resultierenden Lohndruck abzufedern, werden Unternehmen verstärkt in neue und arbeitssparende Technologien investieren. Mit der höheren Produktivität steigt die Wirtschaftsleistung pro Kopf. Da der demographische Wandel große Teile der Weltwirtschaft gleichzeitig betrifft, werden Unternehmen ihm nur sehr begrenzt durch den Wechsel in Niedriglohnländer ausweichen können. China ist schon heute nicht mehr billig und dürfte im Zeitablauf immer teurer werden. Indien ist zu schwerfällig, Afrika zu gespalten, um die bisherige Rolle Chinas als Billigwerkbank der Welt übernehmen zu können.

 

Höhere Löhne, weniger Unzufriedenheit?

Schnellere Lohnzuwächse bei Vollbeschäftigung können auf Dauer auch die politische Stimmung prägen. Sie werden helfen, die gefährliche Kluft zwischen höheren und niedrigeren Einkommen wieder etwas zu verringern und damit eine Quelle der Unzufriedenheit einzudämmen, die zum Aufstieg des Populismus beigetragen hat. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Geschichtsbücher dereinst den Sturm radikaler Trumpisten auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 als den traurigen Höhepunkt des Populismus beschreiben werden.

 

Große Herausforderungen

Die Aussicht auf goldene Zwanziger Jahre nach einem düsteren Start ins neue Jahrzehnt im Zeichen der Pandemie beschreibt eine Chance. Ob wir sie nutzen, entscheidet sich daran, ob wir in Deutschland, Europa und Nordamerika auf drei große Herausforderungen richtig reagieren: auf den massiven Anstieg der Staatsschulden, den Bedarf für mehr Daseinsvorsorge, den die Pandemie brutal offengelegt hat, und auf den Klimawandel.

Nach dem Schöpfen aus dem Vollen müssen wir die Staatsdefizite wieder ins Lot bringen und coronabedingte Mehrausgaben auf ein tragbares Maß eingrenzen. Aber eine harte Sparpolitik wäre falsch. Höhere Steuern und Sozialabgaben, die Arbeitnehmer und den Mittelstand belasten, wären Gift. Deutschland hat es mit einem Rückgang seiner staatlichen Schuldenquote von 82,5 % im Jahr 2010 auf knapp unter 60 % in 2019 bereits vorgemacht: Wachstum mit Vollbeschäftigung, letztlich das Ergebnis der Erfolgsagenda 2010, ist das einzig wirksame Rezept gegen hohe Staatsschulden.

 

Bessere Vorsorge gegen Risiken

Eine bessere Risiko- und Daseinsvorsorge wird Geld kosten. Unternehmen müssen ihre Lieferketten breiter aufstellen und ihre Lagerbestände an kritischen Zulieferteilen etwas ausbauen. Staaten müssen Reserven vorhalten, um für Krisen gerüstet zu sein. Feuerwehr und Polizei mussten schon immer so ausgestattet sein, dass sie im Normalfall nicht voll ausgelastet sind, um im seltenen Notfall schnell und kraftvoll TRENDS | 12. Mai 2021 3/4 eingreifen zu können. Dieses Prinzip muss im Schatten der Pandemie auch für die Gesundheitsfürsorge gelten. Damit wir uns das bei begrenztem Potenzial an Arbeitskräften leisten können, muss die öffentliche Verwaltung besser, digitaler und vernetzter werden. Dazu gehört auch ein Entschlacken von Vorschriften und Verfahren und ein Überprüfen einiger Regeln im Datenschutz, der neben dem zumeist vorrangigen Schutz der Privatsphäre jedes Einzelnen eben auch den wirksamen Schutz der Gemeinschaft ermöglichen muss.

 

Klimapolitik mit den richtigen Instrumenten

Das klimaschonende Umsteuern unserer Wirtschaft und unseres eigenen Verhaltens ist für sich genommen gut für uns alle und neutral für unser Wachstum. Den Belastungen durch den gebotenen Ausstieg aus C02 Emissionen stehen Chancen auf neuen Geschäftsfeldern gegenüber, die vor allem jene nutzen können, die sie früh erkennen. Aber damit der Wandel uns nicht belastet, müssen wir dafür die richtigen Anreize setzen und ihn mit klaren und verlässlichen Vorgaben und vor allem mit marktwirtschaftlichen Instrumenten durchsetzen.

Die deutsche Energiewende mit ihren vielen Einzeleingriffen und Ausnahmen sowie gelegentlich abrupten Kehrtwenden zeitigt bei uns zwar durchaus beachtliche Ergebnisse. Nur leider ist sie viel zu teuer. Ärmere Länder könnten sich derart hohe Strompreise und Subventionen nicht einmal ansatzweise leisten. Eine umfassende und vorhersehbar steigende Bepreisung des Schadstoffausstoßes ohne Ausnahmen gekoppelt mit einer Grenzausgleichsabgabe auf Ebene der EU – oder im Idealfall gemeinsam mit den USA, Japan und anderen Partnern – würde dagegen wirksam den Belastung verringern und gleichzeitig eine reine Verlagerung dreckiger Produktionen ins Ausland verhindern.

 

Wir müssen die Weichen richtig stellen

Im vergangenen Jahrhundert endeten die wilden Zwanziger Jahre in einer wirtschaftlichen Katastrophe, der eine noch größere politische Katastrophe folgte. Dies sollte uns heute eine Warnung sein, vor allem vor den Gefahren einer falschen Wirtschaftspolitik, einer gesellschaftlichen Spaltung und des Populismus.

Wir sind heute im Vorteil. Wir wissen mehr darüber, wie man Wirtschaftskrisen wirksam bekämpfen kann. Nach der Finanzkrise von 2008/2009 und in der Pandemie haben wir das gezeigt. Sowohl eine Hyperinflation als auch eine neue Große Depression sind heute unwahrscheinlich. Auch wissen wir weit mehr über die Gefahren des Populismus als früher. Deshalb gibt es gute Chancen, dass die Zwanziger Jahre in diesem Jahrhundert tatsächlich golden werden können. Aber eben nur, wenn wir die Weichen richtig stellen.

Eine kürzere Fassung dieses Artikels erschien am 11. Mai 2021 im Handelsblatt.

www.berenberg.de

 

https://www.poloplus10.com/advertising-rates/

In enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium Bildung, Jugend und Sport und dem Deutschen Polo Verband e.V. konnte das erste offizielle Qualifikationsturnier der Deutschen Polo Saison 2021, unter Berücksichtigung des aktuellen Hygienekonzeptes vom Deutschen Polo Verband e.V., im PoloPark in Dallgow Döberitz OT Seeburg (Brandenburg) vom 30.4.-02.05.2021 durchgeführt werden. Sechs Polo Teams mit über 100 Pferden nahmen an dieser Qualifikation unter Ausschluss der Öffentlichkeit teil. Gespielt wurde über drei Tage und es fanden jeweils drei Spiele pro Tag statt. Den Sieg konnte sich das Team “Ingo Pyko Immobilien” mit dem Polo Team aus Hamburg unter der Leitung von Nationalspieler Christopher Kirsch in einem spannenden Finalspiel gegen das Team “Poolwerk” unter der Leitung von dem argentinischen Profi Tuky Caivano sichern.

Alle weiteren Platzierungen in der Übersicht:

Platz 1
Ingo Pyko Immobilien
Nico Martin (-2)
Frank Kirschke (0)
Christopher Kirsch (+3)
Andy Walter, TC (0)

Platz 2
Poolwerk
Dr. Heidi Silvey, TC (-1)
Dr. Mathias Jahnke (-1)
Tuky Caivano (+3)
Gabrin Wolfgang (0)

Platz 3
H3 Team
Farzad Zadmajid (+2)
Julia Hiebeler (0)
Chris van Eupen, TC (+1)
Milo Funk Gallardo (-1)

Platz 4
Baltic Polo Events
Emily Hase Loock (-2)
Thomas Strunck, TC (0)
Comanche Gallardo (+2)
Bernhard Niederhammer (0)

Platz 5
Cosmopolo
Nicole Kleinmichel, TC / Raphael Dwinger (-2)
Achim Jähnke (0), (Jolie Lange (-2))
Hector Alvarez (+1)
Pollo Peralta (+1)

Platz 6
PoloPark Berlin
Romy Grüner (0)
Jeanette Diekmann, TC (0)
Johan Funk Gallardo (0)
Dele Iversen (0)

 Fotos: PoloPark Berlin
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Startschuss in den Glamour-Sommer: Ab 28. April tankt der internationale Jetset wieder italienische Sommerluft in der legendären Villa d’Este am Comer See

München / Cernobbio, 28. April 2021 – Getreu dem Motto „Darf‘s ein bisschen mehr sein?“ startet die Saison in einem der berühmtesten Luxushotels der Welt, in der Villa d’Este am Comer See. Der Auftakt gleicht einem Festakt, zu dem sich das gesamte Hotelpersonal, noch ohne Gäste, vor dem einstigen Sommerpalast des italienischen Kardinals Ippolito II d’Este versammelt. Alle Blicke richten sich nach oben, wenn der Chefconcierge am Tag der Eröffnung die Fahne hisst. Dann kommen sie alle: anspruchsvolle Traveller und Gourmets, die Royals, der internationale Jetset und legendäre Hollywood-Stars, um am berühmtesten Pool Italiens Dolce Vita zu genießen. Weitere Informationen unter:

www.villadeste.com


©Villa d’Este

Auf dem weitläufigen Areal der Villa d’Este mitsamt dem historischen Park ist viel Platz für alle, die einfach nur den Blick auf einen der schönsten Seen Oberitaliens genießen möchten, die sich zum Sundowner auf der Terrasse zum Apero verabreden oder die hochgelobte Küche von Chefkoch Michele Zambanini im Hauptrestaurant „La Veranda“ erleben möchten. Neben den Zimmern und Suiten warten vier edle Privatvillen auf Gäste, die alle komplett gemietet werden können und absolute Privatsphäre sowie luxuriöse Gemütlichkeit für Freunde und Familien versprechen: die direkt am Seeufer gelegene Villa Cima, die Villen Garrovo und Malakoff sowie das Mosaic House, alle drei mit See- und Gartenblick. Auch für sportlichen Ausgleich bietet das Haus genügend Abwechslung und Freiraum: Acht Tennisplätze mit See- und Parkblick, ein Joggingpfad und der Villa d’Este Golf Club laden Gäste zum aktiv sein ein. Nach einem entspannten Urlaubstag haben fast alle einen Lieblingsort am Comer See: den auf dem See schwebenden Pool der Villa d’Este mit seinem Sonnendeck und einladenden Liegestühlen, denn hier scheint den ganzen Tag die Sonne.


©Villa d’Este

Über Villa d‘Este

Die zu den The Leading Hotels of the World gehörende Villa d‘Este beherbergt 152 Zimmer und Luxussuiten sowie vier edle Privatvillen und liegt direkt am Ufer des Comer Sees, der mit seiner beeindruckenden Landschaft als schönster See Italiens gilt und für viel Glamour steht. Das legendäre Anwesen beeindruckt nicht nur mit seiner außergewöhnlichen Atmosphäre und der unter Denkmalschutz stehenden Architektur, sondern auch mit seiner weitläufigen Parkanlage, dem berühmten Nymphäum mit seinen zahlreichen Brunnen und Wasserspiele und dem auf dem See schwebenden Pool. Die Villa d´Este liegt rund 40 Autominuten vom Flughafen Mailand-Malpensa entfernt. Weitere Informationen unter :

www.villadeste.com

 

 

Der POLO PARK ZÜRICH hat sich für den POLO RIDER CUP 2021 angemeldet. Weiterhin sind bereits folgende Teams dabei: der Chantilly Polo Club (FRA), der Hamburger Polo Club (GER), Dos Lunas Polo Club (SPA), Moscow Polo Club (RUS), Evviva Polo St. Moritz (SUI), Düsseldorfer Polo Club (GER), Las Brisas Polo Club of Chicago (USA), Empire Polo Club of Coachella Valley (USA) und der Deauville International Polo Club (FRA). Zwei Schweizer Mannschaften werden gegeneinander spielen – beim POLO RIDER CUP, der vom 10. bis 20. Juni 2021 im Polo Club von Chantilly, nördlich von Paris, ausgetragen wird.

Die Mannschaft “Polo Park Zürich” besteht aus folgenden Spielern:

1. Min Podesta (+7)
2. Carlos Solaris (+4)
3. Elena Venot (+1)
4. Richard Harris, TC (0)

Sébastien Le Page, Präsident von Polo Park Zürich, kommentiert: “Der Polo Park & Country Club Zürich ist begeistert, mit einem Team in der Eröffnungsausgabe des POLO RIDER CUP vertreten zu sein. Als einer der größten Polo Clubs in Kontinentaleuropa war es uns wichtig, ein Gründungsmitglied dieses großartigen neuen Cups zu sein, bei dem die besten Polo Clubs an verschiedenen Orten um diese neue Trophäe kämpfen werden. Wir wissen, dass unsere Spieler die Farben von PPZ hochhalten werden, auf und neben dem Spielfeld.”

Richard Harris, Captain von Polo Park Zürich: “Wir freuen uns sehr, den Polo Park Zürich beim POLO RIDER CUP zu vertreten. Der Chantilly Polo Club veranstaltet immer großartige Events, und wir freuen uns darauf, die anderen Spieler zu treffen und eine tolle Zeit zu haben.”

Benoît Perrier, CEO & Co-Founder von GAME Polo: “Der Polo Park Zürich ist ein großartiger und dynamischer Club in Europa mit einer starken Organisation und Ausstattung, einer langen Pologeschichte und einem exzellenten Sozial- und Clubleben. Zürich ist eine der besten Städte, bekannt für seine Lebensqualität. Sébastien Le Page war einer der ersten, der das Projekt POLO RIDER CUP unterstützt hat, und wir sind überzeugt, dass der Polo Park Zürich ein großartiger Ort wäre, um eine der nächsten Ausgaben des POLO RIDER CUPs auszurichten. Wir sind begeistert, dass wir auf ihr Team mit ihrem Kapitän Richard Harris zählen können.”

Über den POLO PARK ZURICH (https://polopark.ch): PPZ – diese drei Buchstaben stehen nicht nur für Polo Park Zürich, sondern auch für Unternehmergeist, Innovation und Entwicklung. Seit seiner Gründung im Jahr 1998 hat sich der Polo Park Zürich zum mitgliederstärksten Club und zum bedeutendsten Polotrainingszentrum der ganzen Schweiz entwickelt. Der Club liegt am Rande der Zürcher Weinregion, zwischen Ohringen bei Winterthur und Hettlingen (nur 20 Autominuten von Zürich entfernt). Zwei große Spielfelder und ein kleineres Trainingsfeld befinden sich auf einem 15 Hektar großen, flachen Gelände. Diese Felder werden jedes Jahr von Mai bis Ende September für den Polosport genutzt. Polo-Ponys werden in den vereinseigenen Ställen sowie auf nahegelegenen Bauernhöfen gehalten. Die Ponys werden von meist argentinischen Pflegern gepflegt und trainiert, die dafür entsprechend ausgebildet sind. Dank des Trainers und Managers des Clubs, Francisco Podesta, einem argentinischen 3-Goal-Spieler, hat der Polo Park Zürich von Anfang an einen ausgezeichneten Ruf als führendes Polotrainingszentrum erhalten.

 

Beach Polo Turnier vor dem Hörnumer Leuchtturm wird erneut verschoben

Leider wird der Julius Bär Beach Polo World Cup Sylt auch in diesem Jahr abgesagt. Aufgrund der anhaltenden Entwicklung der Corona-Pandemie und der damit zusammenhängenden und notwendigen Restriktionen für Veranstaltungen und Vorsichtsmaßnahmen für die Gäste, ist ein Event dieser Größe im kommenden Mai noch nicht denkbar.

Dem gesamten Polo Club Sylt-Team und auch den Spielern fällt die Absage sehr schwer und es wird um Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung gebeten. Mit viel Hoffnung und Zuversicht blicken alle jetzt schon auf das Jahr 2022 und den Zeitpunkt, an dem alle endlich wieder vor dem Hörnumer Leuchtturm zusammen kommen dürfen. Der Termin wird voraussichtlich der 04. und 05. Juni 2022 sein.

An alle VIP-Kartenbesteller: Der Veranstalter wird im Laufe der Woche auf Sie zukommen und Ihnen die Ticketpreise erstatten. Bitte schreiben Sie ihn auch gerne direkt an (moinmoin@polosylt.de), wenn Sie Fragen haben.

Die Berenberg German Polo Masters sind nicht abgesagt. Die Entwicklungen werden weiter abgewartet. Alle sind positiv gestimmt, dass sich die Lage bis zum Juli/August insoweit verbessert hat, dass das Rasenturnier in Keitum ausgetragen werden kann.

 

Nächster Turnier-Termin:

22. Berenberg German Polo Masters Sylt
28. Juli – 1. August 2021

 

www.polosylt.de

Entgegen aller Hoffnungen hatte die Pandemie nicht bloß Konsequenzen für die Saison 2020. Der DPV rechnen leider auch in 2021 nicht mit einem vollständig “normalen” Saisonverlauf, die Veranstalter werden auch weiterhin alle Planungen und die letztendlichen Turniere eng mit den zuständigen Behörden umsetzen.

Die anlaufende Impfkampagne lässt sie dabei zuversichtlich auf die Saison blicken, Turniere mit Zuschauern sind hoffentlich schon sehr bald überall wieder möglich. Darauf freut sich schon sehr der Verband, denn Polo ist ein Sport, der vor Publikum ausgetragen werden will.

Allerdings sind unterschiedliche regionale Pandemieregeln und die weiterhin sehr dynamische Situation zwischen Teillockdown und Öffnungsregelungen für alle Clubs und deren Mitglieder eine große Herausforderung. Langfristige Planungen sind aktuell, wie in allen anderen Bereichen auch Alltags, noch mit Risiken verbunden.

Der DPV empfiehlt daher aktuell allen Interessierten, sich direkt mit den Clubs in Verbindung zu setzen und die Vorbereitungen dort zu erfragen. Ihre Mitgliedsclubs sind sehr gut mit den jeweils zuständigen Ämtern verbunden und im fortwährenden Austausch.

Die Kontaktadressen aller im DPV organisierten Polo Clubs in Deutschland findet man auf der Seite des DPV.

https://www.dpv-poloverband.de/de/clubs/karte

www.dpv-poloverband.de

 


 

DEUTSCHER POLOVERBAND: VORLÄUFIGER TURNIER KALENDER 2021

Anbei hier der Downloadlink:

www.dpv-poloverband.de/de/turniere/liste

 

Turnier Daten

AMATEUR CHALLENGE TOUR “STAGE 1” 
7-9 Mai

-4 to 0 Goals

SPRING CUP
14-16 Mai

4 to 6 Goals

SLOVAKIAN OPEN
4-6 Juni

6 to 8 Goals

AUSTRIAN OPEN
11-13 Juni

6 to 8 Goals

AMATEUR CHALLENGE TOUR “STAGE 2”
25-27 Juni

Niederweiden Polo Club -4 to0 Goals

SUMMER CUP
9-11 Juli

4 to 6 Goals

AMATEUR CHALLENGE TOUR  “STAGE 3”
16-18 Juli

Niederweiden Polo Club
-4 to 0 Goals

AMATEUR CHALLENGE TOUR “FINAL STAGE”
3-5 September

-4 to 0 Goals

AUTUMN CUP
10-12 September

4 to 6 Goals

Für alle, für die Alltagsmasken mehr als zwei Lagen Stoff sind – ein Statement

Polo-Fans und Spieler können jetzt ihrer Liebe zum Sport auch via Mundnasenschutz Ausdruck verleihen. Der zweilagige Mundschutz besteht aus 100% Baumwolle, kann bei 60 Grad gewaschen und immer wieder verwendet werden. Weil jeder Mundschutz ein Unikat ist, können die Motive leicht voneinander abweichen. Zur Herstellung sind ca. 20 Arbeitsschritte nötig, wobei am Ende lediglich zwei Näthe sichtbar sind. Masken können regulär in drei Größen geordert werden. Kinder, Frauen und Männer – dabei können auch Kindermasken für zarte Personen passend sein. Die Masken können bei Blondisa auf etsy.com erworben werden.

 

Das Team von Dillon Bacon, das im Spätsommer drei Wochen lang wunderbares Polo gespielt hatte, brachte erneut seinen beeindruckenden Stil auf dem Queen’s Feld im Guards Polo Club, um diesen begehrten Pokal zu gewinnen. Sie schlugen Andrey Borodin’s Park Place mit 9 zu 8 mit einem sudden-death im siebten Chukka.

Dillon, der später zum Most Valuable Player von Cartier ernannt wurde, war von diesem Sieg begeistert und bezeichnete ihn als “wahr gewordenen Traum”. Im Gespräch mit Ebe Sievwright von Polocam TV sagte er nach dem Spiel: “Ich träume davon, den Queen’s Cup zu gewinnen, seit ich als kleines Kind mit meinem Vater [zum Guards Polo Club] kam. Man sieht dieses Niveau des Polosports – die Spieler, die Pferde, das Feld – und träumt davon, auf diesem Feld zu sein und zu gewinnen – es ist also wirklich ein wahr gewordener Traum.“

Park Place stand zum dritten Mal in Folge im Finale des Cartier Queen’s Cup, hatte aber in der ersten Hälfte dieses Spiels Mühe, seine Form zu finden. Les Lions/Great Oaks hatten ihre Hausaufgaben eindeutig gemacht und konnten insbesondere Facundo Pieres daran hindern, seinem Markenzeichen der schnellen Läufe zum Tor treu zu bleiben. Der Sieger ging mit 8:5 in die letzte Chukka, nicht zuletzt dank Barto Castagnola, der jeden Raum optimal ausnutzte, und seinem jüngeren Bruder Jeta, der mit Leichtigkeit seine penalties verwandelte.

Alle Anerkennung gebührt jedoch Park Place, die die Hoffnung nie aufgegeben haben. Sie hatten die Pferdestärken und die Erfahrung, und als Will Harper in den letzten Momenten des sechsten Chukka durch einen Ausgleichstreffer das 8-8 schoss, war eine Verlängerung unvermeidlich, und Park Place war wieder voll im Rennen. Beide Seiten hatten dann Chancen in diesem zusätzlichen, siebten Chukka, bevor Jeta den Sieger für Les Lions/Great Oaks durchsetzte.

Es war natürlich schade, dass ein solch wunderbares Finale wegen der Coronavirus-Pandemie, die im Jahr 2020 über die Welt hereinbrach, hinter verschlossenen Türen ausgetragen werden musste. Dennoch sorgte der Club dafür, dass jeder Augenblick jedes Spiels – etwa 30 Spiele – von Polocam TV gefilmt wurde, so dass Mitglieder und Pololiebhaber auf der ganzen Welt immerhin 22 Tore vom Feinsten sehen konnten.

Die Abwesenheit von Zuschauern bedeutete auch das Fehlen der stets beeindruckenden Gastfreundschaft von Cartier. Laurent Feniou, Geschäftsführer von Cartier UK, dem Titelsponsor dieses Turniers seit 2012, konnte nicht teilnehmen, da er sich aufgrund einer Auslandsreise zu Hause selbst isoliert hatte, schickte aber eine Botschaft an alle Finalisten. “Es war unglaublich, während des diesjährigen Cartier Queen’s Cup Polo so kraftvolle Spiele einiger der besten Polospieler der Welt zu sehen, trotz der beispiellosen Wendung der Ereignisse in diesem Jahr. Ich bin wirklich inspiriert von der Belastbarkeit und dem Talent dieser wunderbaren Spieler, die das wahre Wesen und den Geist dieses Sports einfangen”.

Dennoch sorgte Cartier dafür, dass alle Spieler mit einigen beeindruckenden Preisen nach Hause gingen, darunter auch Cartier-Tank-Uhren für die Sieger. Ein Preis war der begehrte Cartier Best Playing Pony-Preis, der in diesem Jahr an den Hengst Chalo Angelo ging. Dieses prächtige Pferd wurde von Lolo Castagnola gezüchtet, der 2003 selbst den Queen’s Cup gewann, als er mit dem Poloteam von Dubai spielte, und in diesem Finale von seinen beiden Söhnen vertreten wurde – Barto im zweiten und fünften Chukka und Jeta in der wichtigen Verlängerung.

Trotz der Schwierigkeiten, die die Pandemie in der weltweiten Polo-Gemeinschaft verursacht hat, hatten zehn Top-Teams am diesjährigen Cartier Queen’s Cup-Turnier teilgenommen, und früher am Tag überreichte Brian Stein, Vorsitzender des Guards Polo Club, Alessandro Bazzoni vom Monterosso Polo Team die Cartier-Trophäe.

Dies war das erste Mal in der Geschichte des Wettbewerbs, dass ein Cartier Queen’s Cup-Spiel zwischen einem Ehemann und einer Ehefrau ausgetragen wurde. Alessandro nahm bereits zum vierten Mal an diesem Turnier teil, während seine Frau Siri mit ihrer MT Vikings-Mannschaft ihr Debüt im Cartier Queen’s Cup gab. Es war ein weiteres starke Spiel, bei dem sechs Chukka gespielt wurden, wobei Monterosso im letzten Chukka einen 6:5-Sieg errang. Alessandro wurde mit dem Cartier-Preis für den besten Spieler belohnt und ging mit der berühmten Cartier-Trophäe nach Hause.

Platzierung:

1. Platz
Les Lions/Great Oaks (+23)
Camilo (Jeta) Castagnola (+7)
Dillon Bacon (+2)
Bartolome Castagnola Jnr (+8)
Santiago Laborde (+6)

2. Platz
Park Place (+22)
Andrey Borodin (0)
Will Harper (+3)
Gonzalo Pieres (+9)
Facundo Pieres (+10)

3. Platz
Monterosso Polo Team (+22)
Alessandro Bazzoni (+1)
Guillermo Terrera (+7)
Ignacio Toccalino (+8)
Jeronimo del Carril (+6)

4. Platz
MT Vikings (+22)
Siri Bazzoni (0)
James Beim (+7)
Sebastian Merlos (+8)
Juan Martin Zubia (+7)

 

Images: © Images of Polo

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von Bernhard Willroth, DPV

Hans Albrecht Freiherr von Maltzahn, Ehrenpräsident des Deutschen Polo Verbands und Ambassador der Federation of International Polo, ist am 12. Oktober 2020 im Alter von 85 Jahren verstorben.

Mit Hans Albrecht von Maltzahn verliert der Polosport eine der großen Persönlichkeiten, einen Sportsmann und wahren Grandseigneur, der mit seinem Engagement und seiner Leidenschaft den Sport und seine Mitspieler geprägt hat. Geboren wurde Hans Albrecht von Maltzahn am 1. November 1934 in Pinnow bei Schwerin, wo er schon in frühester Jugend das Reiten erlernte.

Zum Ende des 2. Weltkriegs verließ die Familie das Gut in Mecklenburg. Als ihn Mitte der 1950er Jahre mit Anfang 20 sein beruflicher Werdegang nach Guatemala führte, entdeckte Hans Albrecht von Maltzahn dort den Polosport. Als ausgezeichneter Reiter wurde Polo seine Passion, die ihn fortan begleiten und sein weiteres Leben bestimmen würde.

Während den Jahren in Mittelamerika entwickelte sich Hans Albrecht von Maltzahn zu einem außergewöhnlichen Spieler. Es gelang ihm in dieser Zeit, viele dauerhafte Freundschaften und Kontakte in die Gemeinschaft des Polosport zu knüpfen. Dieses Talent, Menschen zusammen zu führen und zu begeistern, sollte sein Wirken im Polo fortan begleiten und prägen.

 

Nach seiner Rückkehr prägt Hans Albrecht von Maltzahn den Polosport in Deutschland

Nach der Rückkehr nach Deutschland trat Hans Albrecht von Maltzahn 1960 in den Hamburger Polo Club ein. Die Strukturen des Polosport waren hierzulande noch im Aufbau begriffen, neben seinen deutschen Mitspielern, heute allesamt legendäre Namen im Polo, waren es vor allem die britischen Offiziere, die im damaligen Westdeutschland Polo spielten. Entsprechend kompliziert war es in diesen Jahren, Polopferde zu finden oder gar zu kaufen.

Hans Albrecht von Maltzahn war hier ein Pionier, er war der erste Deutsche, der für den Polosport ausgebildete Ponies aus Argentinien importierte. Dies sorgte für Aufsehen, und inspiriert von seiner Initiative und sportlich herausgefordert taten es ihm seine Mitspieler in Deutschland bald gleich. In den folgenden Jahren sammelte er sportliche Erfolge, Hans Albrecht von Maltzahn entwickelte sein Talent weiter und gilt bis heute als ein Ausnahmespieler seiner Zeit. Er war der erste deutsche Spieler mit einem Handicap von +4. Ein Blick auf die internationalen sportlichen Ehrungen und Erfolge dieser Zeit führt eindrücklich vor Augen, wie viel Leidenschaft und Einsatz Hans Albrecht von Maltzahn und sein Team aufgebracht haben. Neben Turnieren in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und München war er auch in Windsor, Paris, Barcelona, Sotogrande, Teheran und natürlich in Buenos Aires erfolgreich. Seine Reisen für den Polosport führten ihn auch in die USA, die Begeisterung für das Polospiel war sein Antrieb und er vertrat den Deutschen Polosport leidenschaftlich und begegnete Neuerungen im Polo immer aufgeschlossen und mit einem Pioniergeist.

Neben diesem sportlichen Engagement im Polo war Hans Albrecht von Maltzahn auch zunehmend in die Organisation des Polo eingebunden. Seine vielen Kontakte, sein guter Ruf als Spieler und auch sein vorbildhafter Sportsgeist machten ihn dabei zu einem gefragten Gesprächspartner.

 

Vom Gründungsmitglied zum Präsidenten des Deutschen Polo Verbands

Anfang der 1970er Jahre entstand im Kreis der damals aktiven und vielfach weit gereisten Spieler die Idee, die Poloclubs hierzulande in einem Poloverband zusammenzuführen. Die Absicht war es, den Polosport weiter zu entwickeln und zu professionalisieren, um ihn bekannter zu machen und zu fördern. Eine ideale Gelegenheit hierzu bot sich mit den Olympischen Spielen 1972, in deren Rahmen es ein internationales Polo Turnier bei München geben würde. Eine erste Verbandseintragung erfolgte 1971 und zwei Jahre später übernahm Hans Albrecht von Maltzahn dort den Vorsitz von seinem langjährigen Wegbegleiter und Clubkameraden, dem legendären Robert Miles Reincke.

In diesen jungen Jahren des DPV entwickelten sich viele Ideen, die auch heute noch den Polosport in Deutschland prägen. Zuerst zu nennen sind sicherlich die Deutschen Meisterschaften im Low-, Medium- und High Goal, die seither jährlich ausgespielt werden und das deutsche Polo auch für internationale Gäste überaus attraktiv machen.

Mit der Eintragung des Deutschen Polo Verband e.V. im Jahr 1977 wurde Hans Albrecht von Maltzahn dann zum ersten Präsidenten des DPV gewählt und drei Jahre später für eine zweite Amtszeit bis 1983 bestätigt. Unter seiner Präsidentschaft wurden in diesen Jahren bis heute prägende Strukturen geschaffen, neu entstehende Poloclubs unterstützt und Kontakte in die gesamte Polowelt etabliert.

Da er sich in dieser Zeit auch neuen beruflich Aufgaben zugewandt hatte, zog sich Hans Albrecht von Maltzahn bereits Anfang der 1980er Jahre schrittweise aus dem aktiven Polosport zurück. Er konzentrierte sich auf seine ehrenamtlichen Aufgaben für den Verband und gestaltete in diesen Jahren das Deutsche Polo maßgeblich. 1983 schied er aus dem Präsidium des DPV aus und zog er sich nun zunächst ganz aus dem aktiven Polo in Deutschland zurück. Allerdings sollte dies nur das erste Kapitel seines Lebens mit dem Polosport gewesen sein.

 

Die Rückkehr nach Gut Pinnow und ein Neuanfang

Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 ergab sich für Hans Albrecht von Maltzahn und seine Familie die historische Gelegenheit einer Rückkehr in sein Elternhaus in Pinnow bei Schwerin. Mitte der 1990er Jahre begann dieses neue Kapitel in seinem Leben – und es sollte ihn, immerhin 20 Jahre nach dem Ende seiner ersten Spielerkarriere, auch zurück bringen zum Polosport.

Gemeinsam mit seiner Frau Cornelia von Maltzahn widmete er sich dem Wiederaufbau des Gut Pinnow zu einem modernen landwirtschaftlichen Betrieb. 1998 waren es schließlich seine beiden Neffen, die ihn zur Rückkehr zu Stick & Ball bewegen konnten und Hans Albrecht von Maltzahn damit eine zweite Karriere im Polosport bescherten.

Schnell entwickelte sich das Gut, gelegen zwischen Hamburg und Berlin, zu einem beliebten Treffpunkt für Freunde und Enthusiasten des Polosport. Ein Poloplatz wurde neben dem Gutshaus angelegt und regelmäßige, hochklassig besetzte Turniere machten den neu gegründeten Mecklenburger Poloclub Pinnow weithin bekannt.

Im Jahr 2002 wurde Hans Albrecht von Maltzahn erneut zum Präsidenten des Deutschen Polo Verbands gewählt, 25 Jahre nach der Gründung des DPV. Wieder setzte er sich für eine konsequente Fortentwicklung des Verbands ein, brachte seine Kontakte in die Welt des Polo für den Sport hierzulande ein. Als Vertreter des Deutschen Polos Verbands nahm er regelmäßig an internationalen Treffen des Weltverbands FIP teil, und auch dort wurde er für sein Engagement und seine Verdienste um den Sport hoch geschätzt.

Im Jahr 2005 wurde Hans Albrecht von Maltzahn für sein Wirken und seine sportliche Karriere von der Federation of International Polo zum Ambassador ernannt. Diese herausragende Ehrung unterstreicht, welchen bedeutenden Beitrag Hans Albrecht von Maltzahn für die internationale Gemeinschaft des Polosport geleistet hat.

In den Folgejahren spielte er auch wieder bei internationalen Turnieren, nahm am Ambassador Cup teil und war dabei bestrebt, jungen Talenten einen Weg in den Polosport zu eröffnen. Zu den Spielern, die von ihm gefördert wurden, gehörte auch der spätere Nationalspieler und heute erfolgreiche Turnierveranstalter Moritz Gädeke.

Hans Albrecht von Maltzahn hatte bereits erfolgreich daran mitgewirkt, dass ab 2010 wieder Poloturniere auf dem historischen Maifeld im Herzen Berlins gespielt wurden, als er die Idee der Berliner unterstützte, eine Polo Europameisterschaft auf das historische Olympiagelände von 1936 zu holen. Auch dank seiner Fürsprache und dem langjährigen Engagement für den Deutschen Polosport in der Welt war es schließlich möglich, dass 2016 eine internationale Meisterschaft der FIP an Berlin vergeben wurde.

 

Der Rückzug aus dem Polo und ein Leben auf Gut Pinnow

Im Jahr 2013, im Alter 79 Jahren, zog sich Hans Albrecht von Maltzahn von seinem  engagement für den Deutschen Polo Verband endgültig ins Privatleben zurück. Hinter ihm lagen elf weitere Jahre an der Spitze des DPV, in denen der Verband kontinuierlich gewachsen war. Polo wurde nun in über 30 deutschen Clubs gespielt, die Ausbildung, besonders der stetig wachsenden Polojugend, wurde erstmals gefördert und begleitet, Horsemanship und Tierschutz sind zu tragenden Säulen des Sport entwickelt worden. Das Polo hat sich in den Jahren seiner Präsidentschaft und durch die wachsende Zahl der Mitstreiter an seiner Seite zu einem bekannten und beliebten Sport mit immer mehr Aktiven in Deutschland entwickelt.

In Anerkennung dieser Lebensleistung für den Polosport hat der Deutsche Polo Verband Hans Albrecht von Maltzahn zum Ehrenpräsidenten ernannt. Damit würdigte der DPV die mehr als fünf Jahrzehnte, in denen er den Polosport gespielt und gestaltet hat.

Hans Albrecht von Maltzahn hat sich nach seinem Ausscheiden aus dem Amt an der Spitze des DPV ganz seiner Familie und seinem inzwischen sehr erfolgreich etablierten Gut Pinnow gewidmet. Als Gast bei verschieden Turnieren, allen voran den Deutschen Meisterschaften auf dem Berliner Maifeld, war er ein hoch angesehener und viel gefragter Gesprächspartner für seine Freunde und interessierte Beobachter. Seine Sicht auf den Sport, die Erfahrungen und sein Rat sind sehr geschätzt worden, sein Interesse am Polo war bis zuletzt geprägt von einer Leidenschaft für den Sport.

Hans Albrecht Freiherr von Maltzahn ist am 12. Oktober 2020 im Alter von 85 Jahren in seiner Heimat in Pinnow verstorben. Der Polosport verliert einen großen Sportsmann, ein Vorbild, einen Förderer und einen Freund.

Das Präsidium des Deutschen Polo Verbands und alle Mitglieder, seine Weggefährten und die zahlreichen Mitspieler, die er im Laufe seines Wirkens im Polo inspiriert, gefördert und unterstützt hat, nehmen Abschied von einem der Großen des Polosport.

 

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