RE POST: Best of POLO+10 History
Text und Fotos: POLO+10 / Vicky Fenner, 13. August 2014
Vor kurzem hatten einige Mitglieder des POLO+10 Teams die Möglichkeit, an einem zweitägigen Wochenendkompaktkurs für Anfänger teilzunehmen. Ziel des Kurses war eine umfangreiche Einführung in den Sport. Neben einem praktischen Teil standen dabei auch Regeln und Taktik auf dem Stundenplan.
Bei den Kompaktkursen sind die Gruppen absichtlich klein gehalten, um die Zeit zum Üben maximal nutzen zu können. Außerdem bleibt so genügend Zeit, damit jeder Teilnehmer ein persönliches Feedback bekommt und so seine eigenen Polofähigkeiten am effektivsten verbessern kann. Der Kurs wurde von Tim Ward geleitet, ein professioneller Spieler und Coach aus England. Momentan hat er ein Handicap von +4 und ist zusätzlich ein voll qualifizierter HPA (Hurlingham Polo Association) Club Coach.
Das Polo Pony und sein Sattelzeug sind ein integraler Bestandteil des Sports und alle Teilnehmer mussten im Verlauf des Wochenendes ihre Ponys eigenständig auf- und absatteln. Deshalb brachte Tim gleich zu Beginn des Kurses ein Pony in den Stall, um an diesem das polospezifische Sattel- und Zaumzeug anschaulich vorzuführen.
Satteln
Als Erstes ist es immer wichtig, das Polo Pony richtig abzubürsten. Das ist nicht nur eine gute Gelegenheit um zu sehen, ob mit dem Pony alles in Ordnung ist, sondern das Abbürsten nimmt gleichzeitig eventuelle Reste von Schweiß aus dem Fell des Ponys. Es sorgt außerdem dafür, dass das Pony gepflegt aussieht – ganz egal, ob man ein Turnier spielt oder einfach nur für „Stick & Ball“ auf den Platz geht.
Als nächstes müssen die Hufe des Ponys ausgekratzt werden, um Schmutz oder kleine Steine zu entfernen, die zu einer Verletzung führen könnten.
Danach erklärte Tim, dass beim Polo hauptsächlich zwei Trensen benutzt werden: ein Pelham (Zaumzeug) und ein Gag (Aufziehtrense). Es ist beim Polo üblich, immer Doppel-Zügel zu benutzen, sowohl für Trainingschukker als auch für Turniere. Dadurch wird die Verbindung über die Zügel zum Pony präzisiert. Polo Ponys sind darauf trainiert, auf den Zügeldruck am Hals zu reagieren, die Nutzung von zwei Zügeln auf die Druckstellen am Hals des Ponys macht die Befehle klarer. Außerdem erhält der Reiter mehr Hebelkraft, um auch bei hoher Geschwindigkeit gut stoppen zu können. Zusätzlich werden Polo Ponys oft mit Schlaufzügeln gespielt. Die Schlaufzügel werden an den Sattel gebunden und durch die Trensenringe auf beiden Seiten des Gebisses geführt.
Ein Pelham hat auch noch eine Kinnkette, die Druck auf den hinteren Teil des Mauls ausübt, wenn am unteren Zügel gezogen wird. Die Kinnkette sollte immer flach angelegt sein und muss deswegen ausgedreht werden, bevor sie fest geschlossen werden kann. Polotrensen haben zudem ein stehendes Martingal, damit das Pony während des Spiels seinen Kopf nicht hochreißen kann.
Tim bat zwei der Kursteilnehmer, den Sattel und das Zaumzeug aufzulegen, um ganz genau zu zeigen, wie diese korrekt zu positionieren sind. Zum Polospielen verwendet man in der Regel Sättel der englischen Art, jedoch ohne Pauschen, damit der Spieler mehr Bewegungsfreiheit hat. Im Vergleich zu anderen Pferdesportarten sitzt der Sattel beim Polo relativ weit vorne.
Die Bandagen sind ebenfalls ein wichtiger Teil der Ausrüstung und müssen zum Turnier auf allen Beinen angelegt werden. Tim zeigte, wie die Bandagen am besten anzulegen sind und erklärte auch, dass fast jeder seine eigene individuelle Methode beim Bandagieren entwickelt. Bandagen werden von knapp unter dem Knie bis knapp unter der Fessel gewickelt. Es ist sehr wichtig, dass die Bandage glatt und mit gleichbleibender Spannung gewickelt wird. Eine Bandage, die verdreht oder falsch angelegt ist, kann mehr schaden als nutzen. Manchmal, besonders bei Turnieren, werden zusätzlich zu den Bandagen noch Gamaschen benutzt, um Extra-Schutz für die wertvollen Beine der Ponys zu gewähren.
Auch Stollen sollten für Turniere und Trainingschukker benutzt. Tim gab den Ratschlag, dass in Nordeuropa eigentlich immer Stollen bei Turnieren und Trainingschukker benutzt werden sollten, da aufgrund der Wetterbedingungen die Spielfelder oftmals rutschig sind. Stollen bieten mehr Griffigkeit beim Anhalten oder Umdrehen. Sie werden nur auf den hinteren Hufeisen verwendet und auch nur ein Stollen pro Eisen. Sobald man den Dreck aus dem kleinen Loch an der Rückseite des Hufeisens entfernt hat, sollte es relativ einfach sein, die Stollen einzudrehen. Man muss nur darauf achten, die Stollen nach dem Spiel wieder rauszudrehen.
Zum Abschluss des Aufzäumens muss der Schweif noch hochgebunden und gesichert werden. Auch hier ist es wichtig, dass der Schweif gut gebürstet ist. Nicht nur aus Gründen der Sauberkeit, sondern auch, damit er leichter zu flechten ist. Es gibt zwei verschiedene Methoden: Für Turniere wird der Schweif ganz bis unten geflochten, dann nach oben gefaltet und mit Klebeband an drei Stellen befestigt. (siehe Foto links)
Für Stick & Ball oder für Club Chukker wird in der Regel der argentinische Knoten verwendet (in Argentinien als amerikanischer Knoten bekannt). Auch hier gibt es verschiedene Methoden. Tim zeigte eine dieser Methoden:
1. Das Schweifhaar in drei Teile teilen und eine lange Strähne von “oben” und hinten am Schweif für später lose lassen.
2. Jetzt bis ungefähr auf halbe Länge des Schweifs flechten. Den restlichen Teil von drei auf zwei gleichmäßige Strähnen reduzieren.
3. Diese zwei Teile einmal um den ganzen Schweif wickeln und die Enden gerade über den Anfang des Zopfs nach vorne bringen.
4. Die zwei Teile zusammenknoten und danach die beiden Strähnen einfach verdrehen bis zum Ende, dann in der Mitte falten.
5. Die am Anfang isolierte Strähne nehmen und mit ihrem losen Ende zusammen mit der Schlaufe über den Zopf halten.
6. Dann die lange Strähne um die Schlaufe wickeln bis es zu eng wird.
7. Dieses zusammengewickelte Teil kann zusätzlich noch durch die Umwicklung des Zopfes durchgefädelt werden, um es fester zusammenzuhalten.
8. Zuletzt einmal leicht daran nach unten ziehen, um es weiter zu sichern!
Damit waren die Vorbereitungen abgeschlossen und das Training konnte beginnen.
An beiden Tagen wurde die erste Reitstunde morgens genutzt, um draußen allgemeines Poloreiten zu trainieren. Die Gruppe begann mit einer Reihe von Aufwärmübungen und allgemeinen Übungen, um dadurch Stabilität und Präzision – Schlüsselkomponenten im Polo – zu erhöhen. Zu den Übungen gehörte: mit verschiedenen Geschwindigkeiten in einer Linie reiten und dabei synchron bleiben, einen Ball der Reihe entlang weitergeben und ohne Steigbügel reiten. Danach wurden die fünf Hauptkomponenten des Poloreitens erklärt.
Die Hauptkomponenten des Poloreitens: der Half Seat, Stoppen, Lenken, Beschleunigen und Checking
Als Erstes erklärte Tim jede Komponente im Detail und begründete, weshalb sie wichtig für das Polospielen ist. Danach führte er alle vor, bevor jeder Einzelne die Bewegungen selber machen musste. Jeder Teilnehmer bekam konstruktive Rückmeldung, wie er seine Technik verbessern kann.
1. Der Half Seat (ähnlich Leichter Sitz)
Diese Sitzposition ist im Polo absolut unerlässlich, da sie die grundlegende Haltung ist, von der aus jeder Ball geschlagen wird. Um den Half Seat zu erreichen, muss man:
- die Fersen nach unten halten um zu vermeiden, dass man sich mit dem Kopf nach unten in Richtung des Ponyhalses beugt
- die Zehen nach vorne und die Füße hinter dem Sattelgurt ausrichten, um die Stabilität zu gewährleisten
- das Gewicht auf der Innenseite des Fußes behalten
- Dadurch entsteht eine Pyramidenform in den Beinen, sodass die Oberschenkel den Sattel richtig greifen können, um die Position zu stabilisieren.
- Die Zehen müssen auch im Einklang sein, sodass sie gerade hinter den Knien sind.
In dieser Position sollte der Körper dem Buchstaben „Z“ ähneln, wobei der Schwerpunkt direkt durch die Mitte des Körpers nach unten geht. Obwohl diese Position bei jedem ein bisschen anders aussieht, ist es sehr wichtig, dass man den Rücken nicht zu rund macht und dieser dann mehr einem „C“ ähnelt. Das sieht nicht professionell aus und ist außerdem nicht ganz so stabil wie die ‚„Z“-Position. Jeder gute Polospieler muss diese Haltung immer wieder üben, da sie die Grundlage für eine hohe Beweglichkeit beim Spielen bildet.
Zur Übung des Half Seat empfehlt es sich, mit verschiedenen Geschwindigkeiten in dieser Haltung im Kreis zu reiten.
Der stehende Galopp verwendet ebenfalls den Half Seat und wird von allen Spielern benutzt. Es wäre viel zu anstrengend, während des gesamten Chukkers oder Spiels im Half Seat zu reiten. Es wäre außerdem auch keine Lösung, bei der oft hohen Geschwindigkeit den Galopp auszusitzen. Daher benutzen viele Spieler den stehenden Galopp beim Zureiten auf den Ball und wechseln in den Half Seat, wenn sie den Ball schlagen.
Beim Polospielen oder auch beim Trainieren der Ponys ist es wichtig, dass die linke Hand, die die Zügel hält, immer in der gleichen Position bleibt, d.h. ungefähr fünf Zentimeter über dem Hals des Ponys. Das gilt für alle fünf Hauptaspekte des Poloreitens. Zu keinem Zeitpunkt sollte die linke Hand auf dem Hals des Ponys ruhen.
2. Stoppen / Anhalten
Tim erklärte, dass beim Anhalten viele verschiedene Methoden verwendet werden. Sein bevorzugter Stil beinhaltet die folgenden Schritte:
- dafür sorgen, dass die Fersen nach unten gehalten werden
- die linke Hand bleibt in derselben Position fünf Zentimeter über dem Hals des Ponys
- leicht mit dem Oberkörper zurücklehnen, dabei die linke Hand im gleichen Abstand von der Brust weghalten wie sie auch beim Entlangreiten gehalten wird
- das Gewicht nicht voll in den Sattel reinsetzen, sondern nur leicht im Sattel sitzen
- schließlich die Beine gerade hinter dem Sattelgurt halten und gleichzeitig drücken, während man sich zurücklehnt
Übungen: Anhalten an verschiedenen Stellen der Übungsbahn oder des Kreises.
3. Lenken
Hier ist es besonders wichtig, dass man bereits in die Richtung blickt, in die man reiten möchte, denn der Oberkörper und die Hände folgen der Blickrichtung und damit ebenfalls auch das Pferd. Somit gibt man dem Pferd die richtigen Anweisungen oder wie Tim sagt „drückt die richtigen Knöpfe“. Diese Knöpfe sind die jeweiligen Stellen am Hals und an der Flanke des Pferdes. Wenn man die Zügel auf die richtige Stelle am Hals drückt und mit dem äußeren Bein die Außenflanke berührt, ist es in der Regel einfach und schnell möglich, sein Pony effektiv zu drehen.
4. Beschleunigen
Wie beim Lenken ist es auch hier wichtig, bereits in die Richtung zu schauen, in die man reiten möchte. Zu viele Spieler schauen auf ihre Hände oder den Hals des Pferdes und wundern sich, wenn sie nicht in die richtige Richtung reiten. Auch hier muss der Reiter die „Knöpfe“ an den Flanken drücken und gleichzeitig die linke Hand ein bisschen nach vorne bewegen. Viele lehnen dabei den Oberkörper vor und gucken nach unten, was aber vermieden werden sollte, da man sonst nicht in die richtige Richtung blickt.
Einige Übungen für das Lenken und Beschleunigen: auf einer Linie beschleunigen, schnell anhalten, zwei Schritte rückwärts, auf der Stelle drehen und wieder in die andere Richtung beschleunigen. Man kann sich auch vorstellen, dass man in der Mitte einer großen Uhr steht und auf die verschiedenen Zahlen zureiten muss, um dann schnell auf die nächste Zahl zu reagieren und dahin zu reiten.
5. Checking
Checking ist im Grunde genommen ein kurzes Verlangsamen des Tempos. Tim gab uns eine gut verständliche Erklärung: Es ist genau so, als wenn man einen Gang runterschaltet, von einem schnelleren Tempo zu einem etwas langsameren. Dies ist ein entscheidender Teil des Polosports, da es dem Spieler die Zeit gibt, sich richtig vorzubereiten und den Ball genauer zu treffen. Checking könnte man auch mit dem Zusammendrücken einer Feder vergleichen: Das Tempo wird kurzfristig verlangsamt, um wieder mehr Kontrolle über das Pony zu erlangen und dem Reiter Gelegenheit zu geben, seinen Schlag besser vorzubereiten. Beim Checking ist die Körperhaltung ähnlich wie beim Stoppen, nur dass es viel schneller gemacht wird und man sich nicht ganz so weit nach hinten lehnt.
Nachdem sich die Gruppe eine Stunde lang mit Reitübungen beschäftigt hatte, war es Zeit, die Pferde zu tauschen und mit dem „Stick & Ball“-Training anzufangen. Im Verlauf des Wochenendes wurden die verschiedenen Schläge sowohl in der Halle als auch draußen trainiert, angefangen mit offside forehand (gerade Vorwärtsschläge auf der rechten Seite) sowie geraden Rückwärtsschlägen auf der rechten Seite am ersten Morgen über cut- und pull-Schläge, die Wichtigkeit des zweiten Schlags bis hin zu nearside forehand (Vorwärtsschläge auf der linken Seite) und Rückwärtsschlägen auf der linken Seite.
Teil der zweiten Reitstunde am Morgen waren Staffelübungen, Passspiele, Torschüsse und kurze Chukker.
Auch die Mittagszeit wurde genutzt, um die Gruppe weiter zu unterrichten. Am Mittagstisch standen Regeln und Taktik auf der Tagesordnung! Hier wurden verschiedene Themen wie zum Beispiel die Balllinie, das Wegerecht, der Einwurf (Throw in) und die verschiedene Schlagarten im Detail erklärt.
Die verschiedenen Schlagarten im Polo
Es gibt insgesamt 16 verschiedene Schlagarten im Polo. Eine Kopie von Tims Diagramm, das er am Sonntagmittag angefertigt hat, erklärt diese am besten (siehe unten). Die Legende listet die Namen der einzelnen Schläge auf.
- forehand
- tap
- half shot
- full shot
- under the neck shot
- cut shot
- pull shot
- backhand
- open backhand
- backhand (straight)
- tail backhand
Um die Schläge richtig durchzuführen, muss man immer den Half Seat benutzen. Für Offside-Schläge dreht man den Oberkörper nach rechts und der Kopf muss über dem Ball in einer Linie sein. Um die Nearside-Schläge richtig zu üben, dreht der Oberkörper nach links und man muss sich ein bisschen weiter hinauslehnen als beim Offside-Schlag. Hier ist es dann ausgesprochen wichtig, dass die Oberschenkel den Sattel richtig greifen, um die Stabilität beim Schlagen zu behalten.
Hooking und Abreiten (Riding off)
Hooking – Ein Spieler darf den Schläger eines anderen Spielers hooken, damit dieser den Ball nicht schlagen kann. Ein Hook ist eine Blockade des gegnerischen Schlages, ein „Slash“ Hook (mit sehr viel Kraft und Schwung) ist nicht erlaubt. Ein Hook muss unterhalb der Schulterhöhe bleiben und er muss auf derselben Seite des Pferdes passieren. Ein Spieler kann nicht über ein Pony einen Hook ausführen.
Abreiten (Riding off) – Abreiten muss auf gleicher Höhe, also Schulter an Schulter, geschehen. Spieler sollten einen Ride off nicht mit einem größeren Winkel als 45 Grad starten. Außerdem müssen beide Spieler mit der gleichen Geschwindigkeit in einen Ride off reiten. Wenn ein Spieler von hinten kommt, ist es immer ein Foul. Um einen Ride off zu gewinnen, muss man immer sein Knie vor das des Gegners bekommen!
Am Nachmittag wurden diese Regeln und Taktiken in Form von weiteren Übungen und Chukkern in die Praxis umgesetzt. Dieselben zwei Pferde vom Morgen wurden für zwei weitere Stunden Unterricht geritten. Die Stunden am Nachmittag beinhalteten eine Mischung aus Stick & Ball (offside und nearside üben) und einen Chukker.
Zu den Übungen am Nachmittag gehörten cut- und pull-Schläge um eine mit Kegeln abgesteckte Rautenform, Übungen in Rautenformation von einem Tor zum anderen und die Wiederholung des Balllinien- und Wegerechtdiagramms mit der Einführung und Praxis von Hooken und Abreiten.
Der zweite Schwung
Die Idee des zweiten Schwungs wurde am Nachmittag beim Stick & Ball vorgestellt. Tim wies darauf hin, dass es wichtig ist, einen zweiten Schwung bei seinen Schlägen einzuführen, sobald man ein Handicap von -1 oder 0 erreicht hat. Der zweite Schwung folgt sofort nach einem vollen Schlag (Full Shot). Dabei hält man den Griff des Sticks ein bisschen höher (in der Nähe des Ohrs) und führt mit dem Schläger einen weiteren Schwung aus dem Handgelenk heraus aus. Dies ist sehr wichtig, wenn man längere und härtere Schläge macht, damit man sich nicht verletzt.
Rautenformation (Diamant)
Dies ist eine wesentliche Taktik beim Polospielen. Um die Chancen gering zu halten, dass die gegnerischen Spieler den Ball bekommen, spielt die offensive Mannschaft den Ball von der Grundlinie aus zur Seite anstatt zur Mitte des Feldes. Diese Rautenformation funktioniert in beide Richtungen, links und rechts. Nach rechts funktioniert sie aber besser, da es für die gegnerische Mannschaft nicht so viele Möglichkeiten gibt, den Ball zu bekommen.
Balllinie und Wegerecht
Tim erklärte diese Regeln sehr anschaulich anhand eines von ihm selbstgemalten Diagramms (siehe Diagramm unten). Das Papier wurde in Viertel aufgeteilt, mit Balllinie und Wegerecht in der Mitte (Feld). Die Balllinie ist die Fluglinie des Balls und ist dabei nicht auf den Anfangs- und Endpunkt begrenzt. Das Wegerecht besitzt der Spieler, der als schnellster das Wegerecht für sich geltend gemacht hat oder derjenige, der sich durch einen Ride off das Wegerecht erkämpft hat. Kein Spieler darf das Wegerecht blockieren oder überqueren, wenn eine potenzielle Kollisionsgefahr besteht oder andere Spieler beziehungsweise Pferde gefährdet werden.
Weitere Informationen und Grafiken zu Balllinie und Wegerecht sowie zu Fouls und richtigem und falschem Spielverhalten gibt es hier: → bitte hier klicken
Das zweite Diagramm (siehe unten) zeigt, wie sich die Spieler eines Teams für einen Einwurf (Throw in) aufstellen sollten. Throw ins werden unter anderem am Anfang des Spiels und nach jedem Tor benutzt. Der Schiedsrichter steht dann entweder in Richtung Mitte des Feldes oder in Richtung Seite des Feldes, während die Spieler sich von 1 bis 4 einordnen. Die Nummer 4 kann aber auch schon so stehen, dass er schnell zu seiner Verteidigungsposition zurück reiten kann. Dies wird im Diagramm durch die zusätzliche blasse Nummer 4 verdeutlicht.
Zum Abschluss des Kurses wurde die letzte Stunde genutzt, um ein Freundschafts-Chukker zu spielen – eine wunderbare Gelegenheit, um alles zu zeigen, was man gelernt hat. Die Fortschritte waren wirklich erstaunlich!
Solche großen Lernerfolge in so kurzer Zeit waren nur möglich aufgrund der absolut fantastischen Erklärungen, Demonstrationen und des Feedbacks, das jeder von Tim Ward erhielt. Alle Teilnehmer wollten sich am liebsten gleich für den nächsten Kurs anmelden und zeigten sogar Interesse, bei den Club Chukkern mitzuspielen, um ihr Spiel möglichst schnell weiter zu verbessern. Die Struktur des Kurses war perfekt – auch durch die Möglichkeit, den ganzen Tag auf zwei verschieden Pferden reiten zu können. Es war immer ausreichend Zeit vorhanden, alles auszuprobieren, was erklärt worden war. Die Abwechslung von Reitpraxis, Stick & Ball und Chukkern in der Halle und auf dem Rasen bereicherte den Lernprozess. Die Polo Ponys waren alle sehr gut trainiert und boten dadurch den Teilnehmern eine ausgezeichnete Möglichkeit, wirklich alles lernen und üben zu können.
Bildergalerie:
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