Viele Reiter begehen den Fehler, erst nach professioneller Hilfe für Ihr Pferd zu suchen, wenn es gesundheitlich angeschlagen ist. Meist stellen sich Pferdebesitzer die Frage, wie sie dem Tier helfen können, wenn das Pferd bereits Probleme hat und kein Training mehr möglich ist. Dabei wären sie viel besser beraten, proaktiv zu handeln und jeden Tag etwas zur Gesundheit Ihres Pferdes beizutragen, erklärt Julia Greb.
Julia spricht dabei aus eigener langjähriger Erfahrung als Physiotherapeutin und Osteopathin für Pferde. Sie kennt die Stellschrauben, an denen Besitzer drehen müssen, um über viele Jahre ein gesundes Pferd an ihrer Seite zu haben. In zahlreichen Gastbeiträgen und Interviews verrät die ausgewiesene Pferdeexpertin, welche sechs Tipps Pferdebesitzer täglich beachten sollten, um ihr Tier möglichst lange bei bester Gesundheit zu halten.
Tipp 1: Putzen ist Massage
Was viele Pferdebesitzer nicht wissen, ist, dass das Putzen des Pferdes nicht nur dem Entfernen von oberflächlichem Schmutz dient. Es hat auch einen wichtigen gesundheitlichen Nutzen für das Tier, weiß Julia Greb zu berichten. Mit einem Gummistriegel kann man durch kreisende Bewegungen einen Massageeffekt erreichen und damit die Durchblutung der Pferdemuskulatur verbessern.
Tipp 2: Das Pferd geistig fordern
Nicht nur Menschen freuen sich über Spiele und geistige Herausforderungen, auch Pferde haben ihren Spaß daran. Die Kopfarbeit verbessert nicht nur die Aufmerksamkeit des Pferdes, sondern auch dessen körperliche Wahrnehmung, weiß Julia Greb aus ihrer jahrelangen Arbeit mit den Tieren. Pylonen und Stangen stellen eine gute Möglichkeit der Abwechslung und zur Verbesserung der Koordination eines Pferdes dar. Wenn Sie gerade keine Pylonen und Stangen zur Hand haben, tun es auch andere Hilfsmittel. Ihren kreativen Ideen sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt.
Tipp 3: Auf die Ernährung achten
Ein ganz wichtiger Tipp von Julia Greb: Was die Ernährung angeht, ist Pferd nicht gleich Pferd. Ein wenig oder unregelmäßig gerittenes Pferd hat einen anderen Energiebedarf als ein Hochleistungspferd. Dementsprechend sollten Sie das Grund- und Zusatzfutter dem Training und der Figur Ihres Pferdes anpassen, sagt Julia. Ansonsten kann eine langjährige „Fehlernährung“ des Tieres irgendwann zu gesundheitlichen Problemen führen.
Tipp 4: Wer rastet, der rostet
Was für Menschen und Tiere im Allgemeinen gilt, ist für Pferde im Speziellen von Bedeutung. Dabei spielt das Alter des Pferdes keine Rolle, so Julia Greb. Egal, ob es sich um ein jüngeres oder älteres Tier handelt – Bewegung hält mobil und auch geistig fit. Regelmäßige Bewegung sollte deshalb in jedem Alter stattfinden. Auch wenn dem Pferd im Alter die ersten Schritte schwerfallen mögen, ein Spaziergang ist gut und wichtig für die Gesundheit und schadet auch im hohen Alter nicht.
Tipp 5: Täglicher Figurcheck
Aus ihrer täglichen Arbeit mit Pferden weiß Julia Greb, dass Übergewicht und die damit verbundenen Folgen immer weiter verbreitet sind. Wie bei Menschen kann Übergewicht auch bei Pferden verschiedene Stoffwechselerkrankungen zur Folge haben. Wenn Sie ein leichtfuttriges Pferd haben, ist es laut Julia sinnvoll, das Futter über mehrere kleine Portionen zu rationieren. Zudem sollten Sie darauf achten, dass das Tier ausreichend Bewegung bekommt.
Tipp 6: Frische Luft und Weidezeiten
Frische Luft auf der Weide ist nicht nur gut für die körperliche Gesundheit eines Pferdes, sondern wirkt sich auch positiv auf die Psyche des Tieres aus. Je nach Haltungsform sollten deshalb Zeiten eingeplant werden, zu denen das Pferd an die frische Luft kommt, sofern das Pferd auch tagsüber in der Box steht. Nicht nur die Lunge Ihres Pferdes wird es Ihnen langfristig danken. Auch das Immunsystem wird durch den Kontakt mit frischer Luft gestärkt, so Julia Greb.
Über Julia Greb:
Julia Greb hilft Pferdebesitzern, ihr Pferd gesundheitlich zu verstehen und Auffälligkeiten erfolgreich selbst zu beheben. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Kunden im Rahmen eines Eins-zu-eins-Coachings intensiv zu beraten und ihnen zur Seite zu stehen. Dank ihrer über zehnjährigen Erfahrung als Tierphysiotherapeutin und -Osteopathin kennt sie sich perfekt aus und kann schon voraussehen, welche Schritte folgen müssen, damit das Pferd gesund wird und es auch langfristig bleibt.