Interview

Ein Interview mit Wolfgang Weiss: Fast vier Jahrzehnte Polo-Leidenschaft und die Gründungsgeschichte des Polo & Country Club Gut Seeburg.

Ein Interview mit Wolfgang Weiss, dem Gründer des Polo & Country Club Gut-Seeburg, der seit 36 Jahren im Polosport aktiv ist und nach der Wende auf Gut-Seeburg bei Berlin eine Poloanlage gegründet sowie Polodokumente mit über 100 Jahren deutscher Polo-Geschichte auf der ganzen Welt zusammengetragen hat, bietet eine faszinierende Gelegenheit, tiefe Einblicke in diesen einzigartigen Sport, seine persönlichen Erfahrungen und das Erbe des Polos in Deutschland zu gewinnen. Zehn Fragen von POLO+10, die ein breites Spektrum von Themen abdecken und auf seine Erfahrungen, Herausforderungen, Errungenschaften und Visionen eingehen:

Sie sind seit 36 Jahren im Polosport aktiv. Können Sie uns erzählen, was Sie ursprünglich zum Polosport gebracht hat und was Ihre größte Motivation war, in diesem Bereich tätig zu werden?

Meine Begeisterung für den Polosport begann 1987 in Berlin-Frohnau mit dem Sponsoring von Polo-Veranstaltungen. Auch wenn ich keine Pferde- und Reiterfahrung hatte, begeisterte mich von der ersten Sekunde an der Nervenkitzel und die Ästhetik des Polosports. Meine Begeisterung für den Sport im Allgemeinen führte schnell zu den ersten Reitstunden, dem Pferdekauf und dem Polo-Unterricht in Deutschland, Argentinien, Florida und Kalifornien.

Nach der Wende haben Sie gleich zwei Polo Clubs in Seeburg bei Berlin gegründet. Welche Herausforderungen mussten Sie bei der Gründung des Clubs bewältigen und wie haben Sie es geschafft, diese zu überwinden? Wie ist aus dem ehemaligen LPG-Gelände der heutige Polo & Country Club mit dem angegliederten Polo Park Berlin geworden, welcher heute von Thomas Strunck geleitet wird?

Die Gründung des Polo Clubs Gut Seeburg zielte auf die Entwicklung eines gesellschaftlichen und sportlichen Hintergrundes für das Polo-Spiel auf Gut Seeburg, der Förderverein des Polosports Berlin-Potsdam diente als kommerzieller Verein für alle Veranstaltungen und die Jugendarbeit und als Anlaufstelle für Sponsoren.

Im Laufe der Jahre habe ich mich von der Schwerfälligkeit und den Einschränkungen der Handlungsfreiheit durch Mitsprache in den Vereinen befreit und alles in eine Gesellschaft umfunktioniert
und werde diese zukünftig in eine Stiftung wandeln.

Meine sportlich aktiven Zeiten sind vorbei, und ich habe mit Thomas Strunck einen engagierten Pächter mit hervorragenden Kontakten in die Polo-Szene gefunden, welcher den Polo-Spielbetrieb in Seeburg weiterführt.

Welche persönlichen Errungen-schaften im Polosport sind Ihnen besonders wichtig und warum?

Meine für mich persönlich größten Errungenschaften sind nicht unbedingt sportliche Erfolge, sondern der Spielspaß selbst, die Erinnerungen an eine Vielzahl von Erlebnissen, die Menschen, die mich in dieser Zeit begleiteten, und die interessanten Kontakte, die ich im Rahmen des Sports von 1990 bis heute an vielen Orten der Welt knüpfen konnte.

Symbolische Vertragsübergabe zwischen Thomas Strunck und Wolfgang Weiss, die eine Partnerschaft für die nächsten 10 Jahre besiegelt.

Die von Ihnen zusammengestellte Poloausstellung umfasst über 100 Jahre Polo Geschichte. Was hat Sie dazu inspiriert, diese Ausstellung zu erschaffen, und was möchten Sie damit erreichen?

Die Sammlung und der Erhalt historischer Dokumente begann mit meiner Begeisterung für den Polosport und seiner Ästhetik und meiner Leidenschaft, historische Dinge und Antiquitäten zu erhalten. Ich bewahrte Plakate und Broschüren von Jahrzehnten, ohne zu ahnen, dass diese Sammlung als Dokumentation einzigartig werden würde, da es heute kaum noch regionale „Event-Prints“ als zukünftige Zeitdokumente gibt, eine Tatsache, die zum Fortführen der Poloausstellung geeignet ist.

POLO+10 und das Hurlingham Polo Magazin stehen als einzige regelmäßige Print-Informationsquellen für überregionale Polo-Berichterstattung.

Gibt es ein bestimmtes Exponat oder Stück in Ihrer Poloausstellung, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Wenn ja, könnten Sie uns dessen Geschichte erzählen?

Mein Lieblingsstück ist ein Plakat für ein Poloturnier in Fronau aus dem Jahre 1927, welches ich auf einer Reise in Argentinien in Buenos Aires auf dem Trödelmarkt in San Telmo entdeckte, und die Vereinsfahne von 1906 des Berliner Polo Clubs.

Wie hat die politische Wende 1989 in Deutschland den Polosport und speziell die Aktivitäten auf Gut Seeburg beeinflusst?

Die Wende war eine Zeit des Aufbruchs und der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Plötzlich waren große Hürden, wie der Pferdetransport mit DDR-Transit, entfallen, und Räume sowie Flächen standen zur Verfügung, die uns neue Möglichkeiten zur großzügigen Pferdehaltung eröffneten und Platz für den Polosport schufen. Befeuert durch die anwesenden Engländer als Vorreiter des Polosports auf dem Maifeld und in den Kasernen im Westen Deutschlands, entstanden durch unsere Investitionsbereitschaft in kurzer Zeit eine Vielzahl von Poloclubs, wie z. B. in Hannover mit Wolfgang Kailing, in Aspern durch die Familie Kirsch, wir auf Gut Seeburg und zwei weitere Clubs in Phöben und Finkenkrug.

Ohne die Wende hätte es diese Entwicklung nicht gegeben, und 20 Jahre lang haben wir um Grundstücke mit der Treuhand, der BVVG und der JCC (New York) gekämpft. Das Objekt wäre ohne diese Bemühungen nicht das geworden, was es jetzt ist. Nun sehen wir, wie die Kinder meiner Polopartner von 1990 zusammen mit ihren eigenen Kindern und Partnern spielen.

Wie hat sich der Polosport verändert, und wie sehen Sie die Zukunft dieses Sports?

Durch die digitale Vernetzung sind Spieler und Clubs weltweit enger miteinander verbunden; Kontakte können schneller geknüpft und Termine vereinbart werden. Die internationale Vernetzung schafft Unabhängigkeit der Vereine von Verbänden und Manipulationen in diesen.

Polo = Geld und Zeit, daran hat sich in den letzten 120 Jahren nichts geändert; die Dokumente der Poloausstellung belegen dies.

Wie fördern Sie junge Talente, und welche Bedeutung messen Sie der Jugendarbeit bei?

Die Jugend- und Nachwuchsarbeit ist der Grundpfeiler des Polosports und steht für mich im absoluten Vordergrund. Von Beginn an entwickelten wir ein Polo-Jugendprogramm in Verbindung mit Sponsoring und Partnerschaften zur Kostenreduzierung, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, den Sport zu lernen und auszuüben.

Bis heute verfolgen wir dieses Ziel, indem wir Kinder und Jugendliche im Reiten ausbilden, als Basisarbeit für den Polosport. Eine Golfschule mit Kurzplatz und Driving Range, Wohnungen und Gästezimmer runden den Country-Club-Gedanken ab, und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wie in Berlin in unserer Kunstschule Gut-Seeburg, das therapeutische Reiten und unser Ponyhof, sind wichtige weitere Mosaiksteine in der Weiterentwicklung des Clubs.

Was sind Ihre zukünftigen Pläne und Visionen sowohl für die Polo-Aktivitäten als auch für die Poloausstellung? Gibt es spezielle Projekte oder Initiativen, die Sie in Angriff nehmen möchten?

Wir werden den Polosport in Seeburg mit Hilfe von Investitionen und einem neuen 10-Jahres-Vertrag mit Thomas Strunck weiterentwickeln und stärken und dadurch Thomas mit seiner Offenheit zu allen Polospielern Berlins und dem Polo-Umfeld bei Ladies- und Jugendcups unterstützen, um seine bisherige Arbeit auf Gut Seeburg zu festigen.

Ich beobachte, dass international viele Polo-Zentren entstehen, und der Polo-Park Berlin in Seeburg wird, wie z. B. auch der Polo Park in Zürich, ein wichtiger Standort sein.

Ich werde den Polosport weiter fördern und unterstützen und dies über eine Stiftung auch für die Zukunft gewährleisten.

Die Poloausstellung werde ich durch den kontinuierlichen Ausbau der Dokumentation erweitern und die Räume wie bisher für Firmenseminare, Meetings, Führungen und Presseveranstaltungen zur Verfügung stellen. Gerne nehme ich Informationen zu passenden Objekten entgegen, um sie anzukaufen.

Diese Fragen sollten nicht nur die Leidenschaft und die Errungenschaften des Initiators und leidenschaftlichen Polospielers hervorheben, sondern auch tiefere Einblicke in die Kultur und Entwicklung des Polosports bieten. Herr Weiss, vielen Dank für dieses Gespräch und alles Gute weiterhin für die Entwicklung Ihrer beindruckenden Polo-Ausstellung.

Text POLO+10
Fotografie Frank Altmann / unitedimages.com

(Dr. Cinderella von Dungern im Auftrag des POLO+10-Magazins)

POLO+10: Warum und wann haben Sie mit dem Polospiel begonnen?

LIU Shilai: Das ist eine alte Geschichte. In China rief der Botschafter von Jordanien in China, Herr Anmar, an. Er sah, wie ich in einem Reitverein auf meinem Pferd ritt, und lud mich ein, Polo zu spielen. Zu dieser Zeit waren wir in einem Pekinger Reitverein und begannen dann, Arena Polo zu spielen. Zu diesem Zeitpunkt gab es in China noch kein Polopferd. Wir setzten einige gewöhnliche Halbblutpferde, entspricht ungefähr der Hälfte des mongolischen Halbblutpferdes, zu Poloponys ein und trainierten sie mehrere Monate lang. So begann die Geschichte. 

Um 2003, also vor 20 Jahren, ging ich nach Australien, um Polo zu spielen. Danach ging ich nach Argentinien, um Polo zu lernen. Bald darauf gewann ich die 4-hcp-Meisterschaft der US Polo Open. Das Polospielens verfeinerte ich dann mit Turnieren in Windsor und Guards in Großbritannien sowie dem Gstaad Gold Cup (mit 16-hcp) fort.

POLO+10: Wie hat sich der Polosport in der Zeit, in der Sie spielen, entwickelt?

LIU Shilai: Ich kehrte 2009 nach China zurück und gründete den „Tang Polo Club“ in Peking. Davor, das war etwa 2008, wurde in der Nähe von Shanghai ein Polo-Club gegründet, der „Nine Dragons Hill Polo Club“. Er wurde von einem lokalen börsennotierten Unternehmensinvestor namens Qinfu Li gegründet und von GM Steve betrieben. 

Zu diesem Zeitpunkt gab es in Peking jedoch noch kein Polofeld. Deshalb kehrte ich nach Peking zurück und gründete den ersten Club – den „Tang Polo Club“. Der zweite Club in Peking war der “Reignwood Club”. Etwas später entstand ein weiterer Poloclub in Tianjin – der „Metropolitan Polo Club“. Letztes Jahr habe ich eine weitere Clubanlage in Anping (Provinz Hebei) gebaut, weil die Regeln für die Nutzung des Geländes, das der Tang Polo Club ursprünglich in Peking nutzte, von der Regierung geändert wurden. Insgesamt haben wir also derzeit vier Clubs in China. 

Was die Anzahl der Spieler angeht, so waren es anfangs auch nur 4 Polospieler insgesamt. Nachdem wir ein paar Jahre mit dem Botschafter Anmar gespielt hatten, gingen wir nach Argentinien, um Polo besser zu studieren. Zwei von den ursprünglichen Spielern spielen nicht mehr, nur Nan Liu und ich haben bis heute darauf bestanden. Das war der früheste Stand 2003. Bis heute dürfte es in China Dutzende von Polospielern geben. Zu Beginn des Jahres 2008 habe nur ich am Turnier im „Nine Dragons Hills Polo Club“ Shanghai teilgenommen. Ein paar Jahre später konnten wir in unserem „Tang Polo Club“ fünf Teams mit insgesamt 20 Spielern aufstellen, die alle aus China stammten. Das hat sich in den letzten 20 Jahren entwickelt. Heute dürfte die Gesamtzahl der chinesischen Polospieler bei mehr als dreißig oder vierzig liegen, aber das ist nur eine Schätzung. In der Polo Association gibt es etwa 50 Spieler mit Handicap.

POLO+10: Wie ist die Situation jetzt, vor allem wegen der Covid-Beschränkungen?

LIU Shilai: Die Covid-Pandemie hat immer noch Auswirkungen auf uns, weil die Profis aus Argentinien nicht kommen können. Für die Pferde in Shanghai gibt es daher kein gutes Training. Aber für Tang Polo gibt es kein Problem, weil wir unsere eigenen Profis ausgebildet haben, mit einem 2-Tor- und einem 1-hcp-Profi. Außerdem haben wir eigene Tierärzte und Hufschmiedemeister, die wir alle in China über viele Jahre hinweg ausgebildet haben. Daher ist der Tang Polo Club nicht von der Pandemie betroffen und dient auch als Trainingsbasis für die chinesische Polonationalmannschaft. Aber Covid betrifft Shanghai und Tianjin immer noch sehr stark. Wie auch immer, mit dem Wachstum der Wirtschaft wird der Polosport in China in Zukunft immer besser werden.

LIU Shilai und Cinderella von Dungern trafen sich beim letztjährigen Turnier von JJ International, das im Tang Polo Club in Anping stattfand. © Tang PC, NDH PC, MPC PC, JJ International, privat
by Stefanie Stüting

Nur eine Autostunde südlich von Lissabon, entsteht im kommenden Jahr eine neue Polodestination, die zu einem neuen Epizentrum des Sports in Europa werden soll. Interview mit Stefan Maria Gast, der im portugiesischen Alentejo gerade eine große Polovision wahr werden lässt.

Wie sieht Ihr Traum von einem neuen europäischen Polozentrum aus und was genau planen Sie in Portugal?
Mich hat die große Nachfrage aus aller Welt nach einer ganzjährig aktiven und bespielbaren Polodestination in perfektem Klima und gut erreichbar gelegen im sicheren Europa fasziniert und nicht mehr losgelassen. Daher habe ich mich auf die Suche nach der perfekten Location gemacht, die ich hier im portugiesischen Alentejo gefunden habe. An diesem Ort werden wir im Herbst 2020 einen neuen, exklusiven Polo Club eröffnen, der zur Heimat und Homebase der internationalen Polo-Community werden wird.

Bisher spielt Portugal noch keine Rolle im weltweiten Polosport.
Das stimmt, ist aber aus verschiedenen Gründen nicht entscheidend für das, was wir vorhaben. Wir haben in Portugal in den letzten vier Jahren eine sehr große Zuwanderung erlebt. Allein aus Brasilien sind mehr als 20.000 zumeist sehr wohlhabende Menschen nach Portugal gekommen, um hier zu leben. In Brasilien ist der Polosport weit verbreitet und wird auf einem hohen Niveau gespielt. Aufgrund der Größe des Landes und des Klimas ist der Polosport in Brasilien das ganze Jahr über aktiv. In vielen Gesprächen mit Poloexperten aus Brasilien kam immer wieder das große Gefahrenpotenzial und die finanzielle Unsicherheit in Südamerika zur Sprache. ‚Fände man doch einen Platz in Europa, der die Infrastruktur und die ganzjährigen Spielmöglichkeiten anbietet, wie es sie zur Zeit in Argentinien und Brasilien gibt.’ Darauf reagieren wir jetzt.

Zwei Versuche, einen Polo Club in Portugal aufzubauen, sind in der Vergangenheit bereits gescheitert.
Ja das stimmt. Zwei Versuche scheiterten vor rund 12 und 8 Jahren aus einem ganz plausiblen Grund: Man wollte damals ein Real Estate Projekt realisieren und einen Polo Club praktisch als ‚nice to have’ Ergänzung dazu bauen. Ähnlich wie ein Golf Resort. Das konnte nicht funktionieren, weil das Verständnis und die Leidenschaft für den Polosport hier nicht im geringsten gegeben waren. In unserem Ansatz steht der Polosport im Mittelpunkt. Appartments und Villen kommen natürlich hinzu, sie sind aber nicht der Ausgangspunkt des Projektes.

Der Club soll auch über den Winter Standort und Trainingsbasis für die europäische und internationale Poloelite werden.
Ja, wir werden im Alentejo ganzjährig aktiven Polosport haben und der optimale Standort für die Überwinterung der Pferde sein. Neben Polo Clinics und Turnieren auf Medium und High Goal Level werden hier aber auch Anfänger und Poloneulinge in den perfekten Einstieg in den Sport finden.

Polo ist ja in den meisten Fällen auch immer eine ‚Familienangelegenheit“.
Ganz genau. Deshalb wird unser Polo Club von seiner einmaligen Lage, den endlosen Stränden und der Nähe zu Lissabon profitieren. In einer Gegend, die aktuell als absoluter Geheimtipp unter Investoren gehandelt wird, entsteht eine Destination, die einfach keine Wünsche offenlässt. Auch nicht bei Familien mit Kindern.

Der Clou: In dieser traumhaften Kulisse planen Sie auch eine Boarding School.
Ja wir gründen und bauen eine internationale Boarding School, also ein Internat mit High School Abschluss für die Universität. Natürlich werden die Kinder und Jugendlichen hier in allen Schulfächern international ausgebildet und haben gleichzeitig Anbindung an den Polo Club. Sie wachsen mit dem Polosport auf und in ihn hinein. Hier wird die nächste und neue Generation portugiesischer Polospieler entstehen. In den nächsten acht bis zehn Jahren haben wir eine neue Elite von Spielern. Das gehört dazu, wenn man das Ziel hat, ein Polo Mekka aufzubauen.

Das Alentejo erlebt ja gerade einen kometenhaften Aufstieg. Und ist gleichzeitig noch fast unberührt.
Wir haben in dieser Gegend unendliche Ländereien und eine Weite an Natur, die einzigartig ist in Europa. Auch über den Haupt-Club hinaus ist dementsprechend Platz für vielfältige private Poloaktivitäten. Das bezaubernde Alentejo hat die größten unbebauten Flächen in ganz Europa, was mit der Historie der Region zusammenhängt. Wir haben es deshalb hier mit einem einzigartigen historischen Zeitfenster zu tun, das wir nutzen werden. Und hinzu kommt das Wetter: Das perfekte Klima in der Region schafft das ganze Jahr über optimale Bedingungen, die zum Teil wesentlich besser sind als an den Polo-Hotspots in Argentinien.

Gibt es auch Kritik an dem Projekt?
Kritik ist uns wichtig. Je mehr, umso besser. Schließlich geht es darum, Chancen und mögliche Fehler zu sehen und realistisch einzuschätzen. Auch aus den Fehlern, die bei den ersten Versuchen, einen Polo Club in Portugal zu gründen gemacht wurden, lernen wir natürlich. Gleichzeitig ist Kritik auch immer eine Frage der Konkurrenz und Abgrenzung. Es geht gerade um nicht weniger, als eine historische Chance zu sehen und zu ergreifen. Und natürlich wirft eine so große Vision auch immer viele Fragen auf. In zehn Jahren heißt es dann: ‚Hätte man doch damals den Mut gehabt …’.

Einen ähnlichen Ansatz, nämlich eine Ganzjahres-Polodestination in Europa zu sein, verfolgen ja auch die Polo Clubs auf Mallorca und in Sotogrande.
Ja natürlich, Mallorca und auch Sotogrande an der Costa del Sol haben sich zu wichtigen Poloadressen in Europa entwickelt. Doch Anfang 2019 wurde ein Gesetz auf Mallorca verabschiedet, das alle Poloaktivitäten dort in Zukunft unmöglich macht. Es geht dabei um die Regulierung von Wasserverbrauch. Ein großes Thema, wenn man regelmäßig Polofelder bewässern muss. Ich hoffe, dass das Gesetz irgendwann auch wieder geändert wird und währenddessen die Poloaktivitäten auf den Balearen wie auch immer weitergehen. Ich wünsche es der Polowelt und denjenigen, die schon viel für diesen Sport auf Mallorca getan haben. Aber unter diesen Voraussetzungen ist die Destination doch mit einem übergroßen Fragezeichen verbunden. In Sotogrande blickt der wunderschöne Polo Club auf eine lange und erfolgreiche Historie zurück, hat aber seinen Zenit auch überschritten. Ich glaube nicht, dass von dort weitere visionäre Impulse zu erwarten sind.

Wann und wo genau wird der Polo Club im Alentejo seine Toren öffnen?
Den genauen Standort werden wir im Januar 2020 offiziell bekanntgeben. Soweit vorweg, der Club wird in der Gegend zwischen Alcacer do Sal und Comporta liegen. Die Eröffnung des Clubs ist im Herbst 2020 geplant. Jetzt schon haben wir Anmeldungen und wichtige Anfragen für Polopferde aus Mitteleuropa, die hier im Winter 2020 Quartier beziehen werden und deren Besitzer den ganzen Winter über Chukker auf den fantastischen Poloplätzen im wunderschönen Alentejo spielen werden. Das Clubhaus wird mit seinen Lounges und einem Gourmet-Restaurant zum elegant entspannten Social Meeting Point. 

Und auch Unterkünfte sind geplant?
Das ist korrekt. Neben einer exklusiven Hotelanlage bieten wir in dem Poloareal auch Villen und kleine Chalets an. Es wird ein Gesamtkunstwerk, das in sich mit sehr viel Sorgfalt und Augenmaß für Natur, Tier und Mensch harmoniert. Der erste Schritt wird aber der Bau der ganzen Polo-Infrastruktur sein. Wir werden uns mit sehr viel Liebe zum Detail darauf konzentrieren, ein kleines Paradies für die wichtigsten Akteure des Sports – die Pferde – zu kreieren. Daher planen wir unter anderem den ersten SPA für Polopferde.

Glauben Sie, am richtigen Ort für ein solches Immobilienprojekt zu sein?
Ja, mit absoluter Sicherheit, denn es gäbe keinen besseren Zeitpunkt. Wir sind in einer Region, die gerade auf dem Weg ist, die neuen ‚Hamptons’ zu werden. Sie müssen nur einmal nachschauen, wer in den nächsten Jahren Projekte in und um Comporta plant und auch schon begonnen hat. Alles begann mit dem Zusammenbruch des Imperiums der Familie Espirito Santo und der Enteignung durch den portugiesischen Staat, der die Ländereien der Familie erst seit drei Jahren wieder auf dem Markt zum Verkauf freigegeben hat. Zugeschlagen und das große Immobilienspiel begonnen hat dabei vorneweg Vanguard Properties, die in diesem Jahr die ‚Herdade da Comporta’ erwerben konnten und 730 Millionen in ihre Ländereien investieren werden. Gleich danach kommt die Discovery Land Company, die im vergangenen Sommer das Land von ‚Costa Terra’ kauften und 510 Millionen an Investment in Resort und Villenanlagen investieren. Es gibt aktuell eine Menge von neuen Immobilien- und Tourismusprojekten entlang der 43 km langen Atlantikküste, die in den kommenden 15 Jahren umgesetzt werden sollen. Das Projekt ‚Ferrado Comporta’ in Troja mit einem Exklusiv-Resorts oder ‚Rosp Corunna’ mit drei Hotelanlagen, Villen, Appartements und einem Golfplatz sind nur zwei weitere von vielen Projekten.

Sie haben 2014 bereits das legendäre WM-Quartier Campo Bahia für die deutsche Nationalmannschaft (den späteren Weltmeister 2014) in Brasilien gebaut. Dort waren die Herausforderungen ja wesentlich komplexer und schwieriger, als das jetzt in Portugal der Fall ist.
Ja, das stimmt in der Tat. Wir haben Campo Bahia in Brasilien in nur acht Monaten realisiert und das, obwohl mit DFB und FIFA sehr kleinteilige Abstimmungsprozesse nötig waren. Das Campo Bahia war ein sensationeller Erfolg und hat der deutschen Nationalelf – dem späteren Fußball-Weltmeister – den Spirit für den Sieg mit auf den Weg gegeben. Mir geht es immer insbesondere darum, Ziele und Projekte zu realisieren, die einen tieferen, nachhaltigen und sinnorientierten Wert haben. Es wurde “das beste WM Quartier aller Zeiten” Wolfgang Niersbach, Quelle https://www.dfb.de/news/detail/dfb-praesident-niersbach-lobt-bestes-quartier-aller-zeiten-59763/.
Das ist bei dem neuen Polo Club in Portugal auch ganz besonders der Fall.

Wer sind die Investoren Ihres Projektes?
Die Finanzierung des Gesamtprojektes läuft über Privatkapital, Investmentfonds und Banken und wird im Februar nächsten Jahres komplett abgeschlossen sein. Aktuell sind wir noch offen für Privatinvestoren, die unsere Vision teilen und verstehen, welches unglaubliche Potenzial in dieser Region gerade zum Leben erwacht.

Infos:
hello@poloplus10.com

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